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Sandro Botticelli

Sandro Botticelli (mit bürgerlichem Namen Alessandro di Mariano Filipepi) war ein Maler der frühen Renaissance in Italien. Werke wie 'Primavera' (Frühling) oder 'Die Geburt der Venus' waren einst bahnbrechende Gemälde von großer Schönheit. Er lebte und wirkte vor allem in Florenz - mit Unterstützung der Familie Medici.

Sandro-Botticelli-Venus-Briefmarke

Sandro Botticelli

Sandro Botticelli (mit bürgerlichem Namen Alessandro di Mariano Filipepi) war ein Maler der frühen Renaissance in Italien. Werke wie 'Primavera' (Frühling) oder 'Die Geburt der Venus' waren einst bahnbrechende Gemälde von großer Schönheit. Er lebte und wirkte vor allem in Florenz - mit Unterstützung der Familie Medici.

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Sandro Botticelli

Sandro Botticelli (mit bürgerlichem Namen Alessandro di Mariano Filipepi) war ein Maler der frühen Renaissance in Italien. Werke wie 'Primavera' (Frühling) oder 'Die Geburt der Venus' waren einst bahnbrechende Gemälde von großer Schönheit. Er lebte und wirkte vor allem in Florenz - mit Unterstützung der Familie Medici.

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Sandro Botticelli war einer der größten Maler der frühen Renaissance in Italien. Er wurde in Florenz geboren und starb dort auch (1445 bis 1510). Sein eigentümlicher Stil war einzigartig und neuartig. Im Sinne der Renaissance, die für die Wiedergeburt der Kunst der Antike steht, trieb er die Orientierung an antiken Vorbildern auf die Spitze. Viele seiner Werke wurden im Gegensatz zu älterer Kunst nicht von der Kirche beauftragt und sind damit auch nicht religiöser Natur. Vielmehr widmete er sich stark der Portraitmalerei und verwendete Elemente der antiken Mythologie - er erschuf die 'mythologische Malerei'. Neuartig an seiner Malerei war auch die Darstellung von Frauen, die bisher nur als Heilige und Madonnen einen Platz in der Kunst hatten. Er stellte sie zudem nackt dar, wie im Gemälde 'Geburt der Venus' - eine Sensation in der damaligen Kunst. Unterstützt wurde seine Arbeit von der Familie Medici - bis zu deren Vertreibung aus Florenz im Jahr 1494. Zu seinen letzten Werken zählen Federzeichnungen zur Göttlichen Komödie des Dante Alighieri.

Botticelli: Kunstgeschichtliche Einordnung

Warum war Sandro Botticelli so besonders?

Sandro Botticelli ist ein großer Name in der Kunst und Kunstgeschichte. Doch was macht diesen Künstler eigentlich so interessant? Weshalb verdient er nach den vielen Jahrhunderten noch immer Verehrung und Beachtung? Eine kleine Spurensuche hilft, das Werk Botticellis zu verstehen.

Botticeli war äusserst talentiert. Sein ungewöhnlich großes Talent und sein eigener Stil erweckte auch die Aufmerksamkeit der Adeligen und Reichen. Nachdem in voran gegangenen Jahrhunderten eigentlich nur die Kirche reich genug war, um hervorragende Künstler zu finanzieren, änderte sich das langsam aber sicher im Verlauf des späten Mittelalters - also schon vor Botticelli. Reiche Adelige und Kaufleute beauftragen ebenfalls Kunstwerke.

Diese Entwicklung spielte in der Renaissance eine immer größere Rolle. Im reichen und prosperierenden Florenz herrschte die Familie Medici, die vor allem als Bankiers zu äusserst großen Reichtum und Einfluss gekommen waren. Die Medici waren es auch, die Botticelli unterstützen und beauftragten und damit zu seinem Ruhm und seiner Entwicklung entscheidend beitrugen. Eine Bankiersfamilie als Förderer - das ermöglichte auch die Abkehr von rein religiösen Motiven im frühen Mittelalter. Die Handlungsspielräume der Künstler in der Rennaissance erweiterten sich wesentlich und das war auch für Sandro Botticellis Werk von großer Bedeutung.

Botticellis erste Aufträge kamen vom Gericht im Palazzo Mercanti (eine Art Handelskammer) und so entstand auch die enge Beziehung zu den Medici. Der Humanismus - ein Denken und Handeln, das auf dem Ideal der griechich-römischen Antike basiert - war zu jener Zeit von großer Bedeutung. Die Besinnung auf Werte und Darstellungen aus der griechisch-römischen Mythologie griff Botticelli auf und erschuf damit eine Neuerung in der Kunst: Die mythologische Darstellung.

In seinen weltberühmten Werken 'Der Frühling' (italienisch: Primavera) und 'Die Geburt der Venus' (La nascita di Venere) zeigt sich die Anlehnung an die griechisch-römische Antike überdeutlich. Vollständig neuartig war insbesondere auch die Darstellung der Venus als lebensgroßer weiblicher Akt. Im Mittelalter hatten Frauenbildnisse kaum Platz in der Kunst, sie wurden erst zum Ende der Gotik beziehungsweise zu Beginn der Renaissance dargestellt und das zunächst auch nur als Madonnen. Die Darstellung von Frauenbilder als Skulptur in der italienischen Renaissance lässt sich gut bei Donatello nachvollziehen. Der öffentliche Ausdruck von Sinnlichkeit, Erotik und als Verkörperung der Liebe - eine solches Frauenbild war in der damaligen Kunst eine Sensation.

Der Maler Botticelli war also nicht nur talentiert. Er hatte auch das Glück, in eine Zeit mit vielen politischen Veränderungen geboren worden zu sein und wohlhabende Unterstützer zu haben. Er schuf mit ungewöhnlicher Kreativität und dem Mut zum Neuen gänzlich innovative Darstellungen und beeinflusste viele Künstler in den folgenden Jahrhunderten mit seiner Arbeit.

Kunstgeschichte-Sandro-Botticelli-Einordnung

Botticellis Meisterwerk 'Die Geburt der Venus': Fakten rund um das weltberühmte Gemälde. Das überaus wertvolle Bild findet sich heute in den Uffizien in Florenz.

Bilder Botticellis: Ein Durchlauf mit 139 Bildern des kreativen und auch produktiven Künstlers der Renaissance in Italien. Mythologische Malerei und vor allem Portraits waren seine Spezialität. Hinzu kamen auch religiöse Werke.

In diesem Video findet sich eine übersichtliche Biographie des Künstlers - leider aber nur in englischer Sprache.

Leben und Werke Sandro Botticeli

Sandro Botticelli (mit bürgerlichem Namen Alessandro di Mariano Filipepi) wurde am 01. März 1445 in Florenz geboren. Er ging wohl zunächst bei einem Goldschmied in die Lehre und wurde dann im Jahr 1464 bei Fra Filippo Lippi zum Schüler des damals sehr bekannten Malers der Stadt Prato. Über weitere Lehrmeister ist wenig bekannt. Man geht aber mit großer Sicherheit davon aus, dass er auch bei Andrea del Verrocchio lernte, der auch zur Ausbildung von Leonardo da Vincis beitrug. Sein großes Talent zeigte sich schon früh, bereits während seiner Lehrjahre fertigte er Madonnenbilder an, in denen man noch die Einflüsse seiner Lehrer erkennen kann (Gemäldebeispiel: Madonna und Kind mit Engeln). Eine eigene Werkstatt eröffnete Botticelli im Jahr 1470, im Alter von 25 Jahren, in der sogar sein eigener Lehrmeister Lippi mit arbeitete.

In diesen frühen Jahren mit eigener Werkstatt festigte sich die Verbindung Botticellis mit reichen Familien des Landes - vor allem aber mit den Medici in seiner Heimatstadt Florenz. Es entstanden wichtige Werke wie die 'Tapferkeit (Fortitudo)' um 1470, ein berühmtes Portrait des Giuliano de’ Medici, der bei einem Attentat ermordet wurde. Das Portrait des Giuliano de’ Medici wurde in seiner Werkstatt sogar in Serie produziert, denn Adelige konnten mit dem Erwerb ihre Treue zur Medici-Familie demonstrieren. Darüber hinaus entstanden zahlreiche Portraits ... wer es sich leisten konnte, beauftragte Botticelli damit. Botticellis schöpferische Kraft entfaltete sich voll ab dem Jahr 1475, also ab einem Alter von etwa 30 Jahren.

Ein reifes und äusserst bekanntes Werk Botticellis ist sein Gemälde 'Die Geburt der Venus'. Es entand etwa im Jahr 1485/1486 und zeigt eine nackte Frauengestalt, die auf einer Muschelschale steht. Der Titel des Bildes ist irreführend, denn genau genommen handelt es sich um die Ankunft der Venus auf Zypern. Links von ihr sieht man im Bild sieht man die Gestalt des Zephyr - einer griechischen Sagengestalt, die den Westwind verkörpert - zusammen mit Aura (auch: Chloris), der griechischen Götting der Morgenbrise. Die beiden verkörpern den Wind, der die Venus nach Zypern brachte. Auch das Bildnis der Venus in einer Muschel entstammt der griechischen Mythologie. Auf der rechten Seite der Venus im Bild reicht eine Göttin der Jahreszeiten der Venus einen Mantel. Die Darstellung der Venus in vollständiger Nacktheit und das lebensgroß war eine Sensation zur damaligen Zeit. Seit der Antike, also seit mehr als 1.000 Jahren, gab es keine solche Darstellung mehr.

Eines der bekanntesten Werke von Sandro Botticelli findet sich im Bildins 'Der Frühling' (Primavera) aus den Jahren 1482 bis 1487. Im Bild sieht man acht Personen vor einem Orangenhain. Die Venus findet sich auch in diesem Bild, genauso wie Zephyr mit seiner Begleiterin Chloris. Es gesellen sich Flora, Amor und die drei Grazien (auch Chariten genannt) sowie Merkur hinzu. Alle Figuren entstammen der griechischen Mythologie. Zum Bild existieren unterschiedliche Interpretationen - von der Personifizierung des Frühlings über ein Hochzeitsbild bis hin zu astrologischen Deutungen und weitere. Welche richtig ist, wird wohl immer ein Rätsel bleiben.

In beiden Gemälden - in der Geburt der Venus als auch im Frühling - lebt die griechische Antike und Mythologie vollumfänglich auf. Auch die Darstellungsweise der Antike mit nackter Haut ist ein Novum der damaligen Zeit. Die Frauenfiguren Botticellis ähneln sich. Fast immer werden sie scheu, zurückhaltend, schlank und feingliedrig, mit goldenem und langem Haar sowie zart und auch anständig dargestellt. So verdeckt die Venus etwa im Bild 'Die Geburt der Venus' ihre geschlechtlichen Merkmale. Kunsthistoriker gehen davon aus, dass seine Frauenbildnisse von Simonetta Vespucci inspiriert waren, die als schönste Frau in Florenz galt. Dieses Frauenideal stellte auch auch in einem Porträt dar, das vermutlich Simonetta Vespucci zeigt. Weitere mythologische Darstellungen von Botticelli finden sich im Werk 'Die Verleumdung des Apelles' aus dem Jahr 1495, 'Venus und Mars' aus dem Jahr 1483 oder auch in 'Pallas Athene und der Kentaur' aus dem Jahr 1483.

Ein bemerkenswertes Bildnis ist auch 'Die Anbetung der Könige', in das er vermutlich eine Abbildung von sich selbst 'schmuggelte'. Botticelli malte aber auch christliche Motive. In den Jahren 1481 und 1482 wurde er vom Papst nach Rom gerufen und stattete gemeinsam mit anderen Künstlern (Perugino, Ghirlandio, Rosselli, d'Antonio) die Sixtinische Kapelle mit Wandgemälden aus. Seine Werk dort heissen 'Die Versuchung Christi', 'Begebenheiten aus dem Leben des Mose' sowie 'Die Bestrafung von Korach, Datan und Abiram'. Etwa im Jahr 1475 schuf er ein Fresko im Dom zu Pisa, das allerdings nicht erhalten geblieben ist. Aus dem Jahr 1489 bis 1490 stammt das Werk 'Verkündigung' und in den 1480er Jahren schuf er 'Thronenden Madonna mit Kind und den beiden Johannes' - bekannt als Bardi-Altar. Sein Gemälde 'Mystische Geburt Christi' aus dem Jahr 1501 ist das einzige signierte und datierte Gemälde von Sandro Botticelli. Es ist auch sein letztes bekanntes Gemälde.

Sandro Botticelli blieb ein Leben lang seiner Heimatstadt Florenz treu. Insbesondere förderten ihn die Medici. Diese wurden im Jahr 1494 allerdings aus Florenz vertrieben. Mit der Vertreibung der Medici änderte sich auch die Lage für Botticelli, seine wichtigsten Auftraggeber waren nicht mehr da und das wirkte sich vor allem stark finanziell aus. Aus diesen letzten Jahren seines Schaffens sind nur noch Federzeichnungen zu Werken des Dante Alighieri bekannt.

Botticellis spätes Werk - Zeichnungen zu Dantes göttlicher Kommödie Dantes - lag lange verschlossen im Vatikan. Botticelli brauchte für die Zeichnungen rund 10 Jahre. Gezeigt werden in einem Hauptwerk dieser Zeichnungen die 9 Höllenkreise, die Dante verbal beschrieb. Dieser Höllentrichter ist eine Art Wegweiser durch die Hölle, die man durchschreiten muss, um ins Paradies zu gelangen. Die Darstellungen inspirierten auch den Schriftsteller Dan Brown zu seinem Roman 'Inferno'. Diese düstere Seite des Malers Botticelli zeigte sich erst im letzten Jahrzehnt seines Schaffens. Ab dem Jahr 1501 malte er wohl gar nicht mehr, aber seine Werkstatt arbeitete weiter. Auch er selbst war noch aktiv, so ist beispielsweise nachgewiesen, dass er im Jahr 1504 einem Komitee angehörte, das über die Aufstellung der David-Statue des großartigen Michelangelo entschied. Am 17. Mai 1510 starb er und wurde auf dem Friedhof der Kirche Ognissanti beerdigt.

Die Arbeiten rund um Dantes göttliche Komödie gehören zu den späten Werken von Sandro Botticelli. Botticelli beschäftigte sich in Federzeichnungen mit den neun Kreisen der Hölle, die durchschritten werden mussten, um ins Paradies zu gelangen. Die Höllenkreise aus Dantes göttlicher Komödie und die Malerei des Botticelli war auch Inspiration für den Roman 'Inferno' von Dan Brown.

Primavera - der Frühling. Dieses Gemälde ist wohl eines der bekanntesten Werke in der Kunst oder Kunstgeschichte von Botticelli. Die Darstellung orientiert sich vollständig an der griechischen Antike, alle Figuren sind dieser zuzuordnen. Die Deutung des Bildes ist unklar, es gibt sehr unterschiedliche Interpretationen. Es war einst für einen Stadtpalast der Medici gemalt worden. Heute hängt es in den Uffizien in Florenz.

Eine kurzweilige Dokumentation über eine ehemalige Botticelli-Ausstellung im Frankfurter Städel-Museum bietet gute Einblicke in das Schaffen Botticellis.

Wo kann man die Werke von Sandro Botticelli bewundern?

Die Werke Botticellis sind heute über die ganze Welt verstreut. In der Gemäldegalerie in Berlin kann man die Gemälde 'Der heilige Sebastian', 'Maria mit dem Kind und singenden Engeln' sowie ein Frauenportrait bewundern. Zudem ist das Portrait des Guiliano de Medici in Berlin zu sehen. Die National Gallery in London zeigt das eindrucksvolle Gemälde 'Venus und Mars' sowie die 'Geburt Christi'. Das weibliche Idealbildnis (vermutlich ein Bildnis der Simonetta Vespucci) findet sich im Städelmuseum in Frankfurt. Im Rijksmuseum Amsterdam findet sich das Gemälde 'Die Auffindung des toten Holofernes'. Darüber hinaus gibt es ausserhalb Italiens noch weitere Museen mit Werken Botticellis in ihrer Sammlung. Vereinzelte Sonderschauen und Ausstellungen tragen Werke des großen Meisters der Frührenaissance zusammen.

Wichtigster Ort rund um Botticelli in Italien ist Florenz. Die Uffizien in Florenz sind ein Muss für Botticelli-Fans. Hier finden sich die meisten Werke des Meisters an einem Ort. Die Gemälde 'Fortitudo', 'Anbetung der Heiligen drei Könige', 'Madonna del Magnificat', 'Die Geburt der Venus', 'Die Verleumdung des Apelles' sowie 'Primavera' sind hier ausgestellt und damit sind einige Hauptwerke aus dem Schaffen dieses Künstlers hier versammelt. In der Galleria dell'Accademia in Florenz findet sich zudem 'Die Madonna des Meeres' von Botticelli. In Mailand lohnt sich ein Besuch des Museo Poldi Pezzoli, denn hier werden 'Die Beweinung Christi' sowie auch das Gemälde 'Jungfrau und Kind' aufbewahrt und sind dem Publikum zugänglich. Neben anderen großen Meistern ihrer Zeit finden sich zudem in der Sixtinischen Kapelle in Rom Wandmalereien von Botticelli ('Versuchung Christi', 'Bestrafung von Korach, Datan und Abiram' und 'Gegebenheiten aus dem Leben des Mose').

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