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Schwere Unwetter im Norden Italiens

Mai 2023: Sintflutartige Regenfälle nach einer Dürrezeit sorgen in der Emilia-Romagna für Überschwemmungen und Erdrutsche.

Schwere Unwetter im Norden Italiens

Mai 2023: Sintflutartige Regenfälle nach einer Dürrezeit sorgen in der Emilia-Romagna für Überschwemmungen und Erdrutsche.

Schwere Unwetter im Norden Italiens

Mai 2023: Sintflutartige Regenfälle nach einer Dürrezeit sorgen in der Emilia-Romagna für Überschwemmungen und Erdrutsche.


18. Mai 2023 - Schwere Unwetter mit Starkregen nach eine Trockenperiode haben in der Emilia-Romagna sowie in der Region Marken im Norden Italiens grosse Schäden angerichtet. Die Flüsse haben sich in Fluten verwandelt, grossflächige Stromausfälle, Ausfälle des Mobilfunknetzes, Überschwemmungen und Erdrutsche kosteten bisher 9 Menschen das Leben. Rund 13.000 Evakuierungen und Straßensperrungen wichtiger Verbindungen in den betreffenden Regionen betreffen rund um den Feiertag am 18. Mai auch viele Urlauber. Auch die Bahn fährt vorübergehend nur noch sehr eingeschränkt durch die betroffenen Gebiete. Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat Reisewarnungen herausgegeben. Aktuelle Updates zur Lage finden sich ganz unten auf dieser Seite. Bitte beachten Sie, dass die Wetterlage in vielen Teilen Italiens derzeit instabil ist und beachten Sie die Hinweise in den Updates sowie aktuelle Meldungen vor Ort.

Schwere Unwetter in Italien - die Karte

Überschwemmungen und Erdrutsche: Wo in Italien?

Kleine Flüsse sind zu reissenden Fluten geworden, nachdem es in Italien zwei Tage lang ungewöhnlich stark geregnet hatte. Betroffen ist vor allem die Region Emilia-Romagna. Entlang der Gebirgskette des Apennin (siehe Abbildung) sind kleine Flüsse, die die Hänge der Berge hinunter in die Poebene fliessen, über die Ufer getreten und haben sich in reissende Fluten verwandelt.

Betroffen ist vor allem die Region Emilia-Romagna und auch der Norden der Region Marken. Beliebte Urlaubsorte wie Rimini, Cesenatico, Ravenna und Marina die Ravenna oder auch Cattolica sind betroffen. Insbesondere führen auch wichtige Autobahnen wie die stark befahrene A14 zwischen Modena, Bologna, Imola, Forli, Rimini und Pesaro durch die Flutgebiete und sind überschwemmt worden. Viele Urlauber sind insofern von der Flutkatastrophe betroffen.

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Betroffene Kommunen und Städte in der Emilia-Romagna

Neben den im Folgenden aufgelisteten stärker betroffenen Ortschaften gibt auch Gemeinden und Orte, die nur leichte und vereinzelte Schäden zu verzeichnen haben wie beispielsweise einige überflutete Keller. Misano Adriatico oder Cesenatico beispielsweise gehören mit dazu.

Überschwemmungen - Besonders stark betroffene Orte

Besonders stark von Überschwemmungen betroffen sind die folgenden Orte und Gemeinden: Bagnacavallo, Bologna, Brisighella, Budrio, Castel Bolognese, Castel San Pietro Terme, Cesena, Cesenatico, Conselice, Cotignola, Faenza, Forli, Imola, Medicina, Molinella, Mordano, Massalombarda, Sant'Agata sul Santerno, Solarolo, Ravenna, Riolo Terme, Gatteo Mare, Savignano sul Rubicone, Riccione, Castelguelfo, Castel del Rio, Fontanelice, Russi, Mercato Saraceno, Castrocaro Terme e Terra del Sole, Castenaso, Ozzano dell' Emilia, Pianoro, Gambettola, Santarcangelo di Romagna, Meldola, Lugo, San Lazzaro di Savena.

Erdrutsche - Besonders stark betroffene Orte

In der Provinz Bologna sind folgende Ortschaften von Erdrutschen betroffen: Ventasso, Borgo Tossignano, Castel del Rio, Monterenzio, Fontanelice, Loiano, Monte San Pietro, Monghidoro, Lama Mocogno, Pianoro, Marzabotto, Monzuno, Casalfiumanese, Sasso Marconi und Montese.

In der Provinz Modena kam es in folgenden Orten zu Erdrutschen: Montecreto, Polinago, Rignano sulla Secchia, Marano sul Panaro, Pievepelago, Serramazzoni, Maranello, Sassuolo, Zocca, Pavullo nel Frignano, Fiorano modenese, Guiglia.

In der Provinz Provinz Forli Cesena: Tredozio, Predappio, Dovadola, Castrocaro Terme und Terra del Sole, Santa Sofia, Civitella di Romagna, Galeata, Roncofreddo, Modigliana. Darüber hinaus in der Provinz Reggio Emilia: Canossa, Baiso, Carpineti, Toano und Villa Minozzo.

Auch in der Provinz Rimini kam es vor allem im Hinterland zu Erdrutschen: Casteldelci, Sant'Agata Feltria, Novafeltria. Ebenfalls nahe der Küste sind in der Provinz Ravenna folgende Gemeindegebiete betroffen: Casola Valsenio, Brisighella und Riolo Terme.

Reisewarnung des Auswärtigen Amtes und Ausblick

Das auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat Reisewarnung für die Region Emilia-Romagna, aber auch für Sizilien herausgegeben. Darüber hinaus besteht in ganz Italien die Gefahr von Sturmfluten entlang der Küsten des Landes, Erdrutschen und Überschwemmungen im Landesinneren. Die Regenfälle der letzten Tage beschränken sich nicht nur auf die Emilia-Romagna, sondern auf ganz Italien und es soll auch in den kommenden Tagen weiterhin in Teilen Italiens stark regnen oder zu Unwettern sowie Gewittern kommen.

Eingeschränkte Verkehrsverbindungen

Soweit möglich sollte das betroffene Gebiet in der Emilia-Romagna großzügig umfahren werden. Straßen und Autobahnen wurden überschwemmt. Andere Autobahnen und Verkehrsverbindungen sind infolge der Sperrungen in der Emilia-Romagna stark überlastet. Mit erheblichen Staus muss gerechnet werden.

Auch auf Nebenstrassen - insbesondere entlang der Berghänge des Apennin - ist Vorsicht geraten: Hier kam es mehrfach zu Erdrutschen aufgrund der starken Regenfälle und es ist mit Weiteren zu rechnen. Der Regionalverkehr in der Emilia-Romagna mit Zügen ist blockiert und steht derzeit still. Die Schnellzugverbindungen sind teils noch in Betrieb. Die Lage allerdings ist schwer absehbar, auch am wichtigen Verkehrsknotenpunkt Bologna gibt es starke Überschwemmungen. Veranstaltungen im betroffenen Gebiet der Emilia-Romagna wurden abgesagt - so auch das für den kommenden Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola.

Der Flughafen Bologna ist weiterhin in Betrieb. Allerdings waren hier für den 19. Mai 2023 Streiks geplant, die zunächst aufgrund der Hochwasserlage in der Region verschoben wurden. Ein neuer Zeitpunkt hierfür wurde noch nicht festgelegt.

Die Folgen für Italien und die Region

Nach übereinstimmenden Angaben italienischer Medien wie dem Corriere della Sera kam es bisher zu 9 Todesfällen infolge der schweren Unwetter und Überflutungen. Rund 13.000 Menschen mussten evakuiert werden und tausende werden derzeit vermisst. Für die Region Emilia-Romagna ist das Geschehen aber in vieler Hinsicht eine schwere Katastrophe: Sehr beliebte Ferienorte wie Rimini, Cesnatico, Riccione oder auch Ravenna und die Küste der Emilia-Romagna dürften hohe Schäden zu verzeichnen haben. Eine genaue Einschätzung der Lage an der Küste ist derzeit noch nicht möglich, denn das Meer muss sich hierfür erst beruhigen.

Die Folgen für Italien und die Region

Nach übereinstimmenden Angaben italienischer Medien wie dem Corriere della Sera kam es bisher zu 9 Todesfällen infolge der schweren Unwetter und Überflutungen. Rund 13.000 Menschen mussten evakuiert werden und tausende werden derzeit vermisst. Für die Region Emilia-Romagna ist das Geschehen aber in vieler Hinsicht eine schwere Katastrophe: Sehr beliebte Ferienorte wie Rimini, Cesnatico, Riccione oder auch Ravenna und die Küste der Emilia-Romagna dürften hohe Schäden zu verzeichnen haben. Eine genaue Einschätzung der Lage an der Küste ist derzeit noch nicht möglich, denn das Meer muss sich hierfür erst beruhigen.

Besonders hart trifft die Katastrophe die Landwirte der Region und auch die Infrastruktur. Die fruchtbare Poebene ist landwirtschaftlich und auch wirtschaftlich von enormer Bedeutung für Italien. Vieh mussste aus den Fluten gerettet werden, die Felder und Teile der Kornkammer Italiens sind überschwemmt worden. Obstbaumbestände sind in Gefahr und auch der bedeutende Weinbau in Italien wird unter dieser Naturkatastrophe leiden. Der Corriere della Sera berichtet: "Das Unwetter hat die gesamten Einnahmen von 250 Winzern in der Region zunichte gemacht." Ganze Straßen wurden weg gerissen; die Hilfskräfte müssen die Versorgung in der Region teils mit Hubschraubern sicherstellen. Die Schäden werden in Milliardenhöhe liegen.

*** Updates ***

18.05.2023 - 20:20 Uhr
Die Zahl der Todesopfer ist zwischenzeitlich nach Angaben der italienischen Tageszeitung La Repubblica auf 14 gestiegen. Rund 250 Straßen sind gesperrt, rund 20.000 Menschen haben keinen Strom mehr. Der gesperrte Abschnitt der A14 wurde wieder geöffnet. Für die betroffenen Gebiete wird der Katastrophenzustand ausgerufen.

19.05.2023 - 10:35 Uhr
Vorerst bleibt es bei 14 Todesopfern. Bei Ravenna kam es vor allem in der Fraktion (Ortsteil) Piangipane heute Vormittag zu weiteren Evakuierungen. Am Morgen gegen 06.30 Uhr wurde zudem die Autobahn A14 zwischen Faenza und Forlì wieder freigegeben. Der Verkehr ist allerdings auf der üblicherweise stark frequentierten A14 derzeit in beide Richtungen nur einspurig, so dass mit Staus zu rechnen ist. Die einspurige Verkehrsführung wird noch eine Weile bleiben, um die Autobahn wieder befahrbar zu machen. Angaben über die voraussichtliche Dauer gibt es derzeit nicht. Die Küste wird damit aber voraussichtlich bald wieder gut zugänglich.

19.05.2023 - 14:20 Uhr
Italien hat noch mehr Wetterfronten zu erwarten, die zu weiteren Extremwetterlagen mit Starkregen führen können. Betroffen sind insbesondere die Regionen Piemont, Sizilien und Sardinien. Für den Samstag sind weitere Regenfälle in ganz Italien zu erwarten. Sportfans müssen sich zudem auf eine Änderung bei Giro d'Italia aufgrund der Wetterlage einstellen: Die 13te Etappe - in der Schweiz zwischen Borgofranco d'Ivrea und Crans Montana - wird um etwa 80 Kilometer gekürzt. Dabei entfällt vor allem die Steigung auf den den großen Sankt Bernhard. Die Radfahrer werden nach offiziellen Verlautbarungen anstatt dessen zum Ausgang des Sankt-Bernhard-Tunnels gebracht, von wo die Route dann startet.

20.05.2023 - 18:20 Uhr
Die Lage im Flutgebiet ist aufgrund der zu erwartenden Regenfälle unsicher. Rund um Ravenna sind Kanäle über die Ufer getreten und haben einen Teil der Außenbezirke Ravennas überschwemmt. Zudem ist nahe Ravenna ein Hubschrauber abgestürzt, mit 2 Schwerverletzten und 2 Personen mit weniger schweren Verletzungen. An den Stränden der italienischen Riviera sind die Aufräumarbeiten in Gange und kommen gut voran, so dass Urlauber, die demnächst an die italienische Riviera reisen wollen, wenig besorgt sein müssen. Derweil trifft das Wetter nun auch den Süden Italiens. In Kalabrien herrscht starker Wind vor. Ein Mann wurde beim Spaziergang mit Hund von einem umstürzenden Baum dabei getötet. Auch in der Toskana tobt schlechtes Wetter - es wird von Reisen oder Fahrten in den toskanischen Apennin abgeraten. Rund um das Tal Mugello nördlich von Florenz kam es in den vergangenen Tagen ebenfalls zu Erdrutschen. Auch in der Region Piemont herrscht in weiten Teilen eine Unwetterwarnung und die Gefahr von Überschwemmungen.

21.05.2023 - 08:20 Uhr
Eine Bilanz der letzten Tage zeigt das Ausmass der Überschwemmungen: Etwa 36.000 Menschen mussten evakuiert werden, etwa 100 Gemeinden sind betroffen, rund 500 Straßen sind gesperrt und rund 300 Erdrutsche wurden ebenfalls registriert. Es wird weiterhin insbesondere vor Erdrutschen und beschädigten Straßen gewarnt - der durchtränkte Boden gibt an vielen Stellen weiterhin nach.

La Republicca: Drohnenaufnahmen

Die grosse italienische Tageszeitung La Republicca hat Drohnenaufnahmen und weitere Eindrücke der Überschwemmungen aus der Gegend rund um Cesena veröffentlicht:

RAI: Eindrücke des Ausmasses der Katastrophe

Alle Fernsehsender Italiens berichten über die schweren Unwetter und die Folgen vor allem in der Emilia-Romagna. Dieser Beitrag des italienischen Senders RAI zeigt das dramatische Ausmass der Ereignisse:

Die Küste der Emilia-Romagna

Wo sonst der Tourismus blüht und Dolce Vita gelebt wird, zeigt sich ein geisterhaftes Bild: 2 Meter hohe Wellen, leere und überspülte Strände, ein aufgewühltes Meer. Auch an die Küste der Emilia-Romagna leidet unter der Wetterlage:

Das Wetter aktuell

Die aktuelle Wettervorhersage für die Emilia-Romagna zeigt, ob mit weiteren Regenfällen zu rechnen ist. Allerdings: Die Lage ist im ganzen Land angespannt. Reisende sollten aktuelle Informationen abrufen. Auch für den Gardasee sind in den kommenden Tagen starke Regenfälle angekündigt.

In den kommenden Tagen ist für ganz Italien eine instabile Wetterlage angekündigt. Von starkem Regen bis hin zu sonnigen Abschnitten soll es vor allem wechselhaft werden. Auch Gewitter und weiterer Starkregen sind möglich und erschweren eine Einschätzung der Situation. Insbesondere am kommenden Samstag muss weitestgehend mit Regen und Gewittern in ganz Italien gerechnet werden.

Nach den Überschwemmungen

Während drei Tage nach den starken Regenfällen und Überschwemmungen die Aufräumarbeiten in vollem Gang sind, offenbart sich das Ausmass der Katastrophe: Vielerorts sind in den Bergen südlich der Poebene und hinter der Küste der Emilia-Romagna Teile der Infrastruktur zerstört worden. Der Blick auf unbefestigte Straßen zeigt die Kraft, mit der das Wasser den Boden weggespült hat. Tiefe Gräben und Schlaglöcher sind die Folge. Befestigte Straßen sind an vielen Stellen unterspült worden und weg gebrochen - auch Brücken. Es besteht weiterhin die Gefahr von Erdrutschen und Beschädigungen an der Infrastruktur. Die Stromversorgung wurde durch umstürzende Strommasten gestört; teils auch durch Blitzeinschläge. Die Versorgungsunternehmen der Region sind mit Reparaturen und Aufräumarbeiten beschäftigt - auch kleine Dörfer werden dabei versorgt.

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Die Region: Emilia-Romagna
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