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Trasimenischer See

Trasimenischer See in Umbrien: Lage, Ortschaften am See, Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten, Umgebung und mehr. Mit Karten für die schnelle Orientierung.

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Trasimenischer See

Trasimenischer See in Umbrien: Lage, Ortschaften am See, Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten, Umgebung und mehr. Mit Karten für die schnelle Orientierung.

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Trasimenischer See

Trasimenischer See in Umbrien: Lage, Ortschaften am See, Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten, Umgebung und mehr. Mit Karten für die schnelle Orientierung.

Trasimenischer-See

Der Trasimenische See (Lago di Trasimeno) ist ein mittelitalienischer See in der Region Umbrien, an der Grenze zur Toskana. Er ist durch tektonische Aktivitäten entstanden und trotz seiner Größe sehr flach. Der See und seine Umgebung eignen sich hervorragend für Wander- und Fahrradausflüge, sowie für verschiedene Wassersportarten vom Angeln bis zum Kanufahren. Es gibt einige schöne Badestellen rund um den See, lediglich im Hochsommer ist das Baden nur bedingt zu empfehlen, weil sich dann Algen bilden können. Um den See herum befinden sich Orte mit schönen Altstädten, Burgen  und Ausblicken auf den See, aber auch kleinere Fischerdörfer. Panicale, Castiglione del Lago, San Feliciano, Passignano sul Trasimeno, San Savino, Castel Rigone und viele weitere Ortschaften laden hierher ein. Auf dem Wasser verkehrt eine Fährflotte, die einen auch zu den zwei der Öffentlichkeit zugänglichen Inseln bringt. Weil der Trasimenische See noch nicht überlaufen ist, finden sich neben einer guten touristischen Infrastruktur auch ruhige Abschnitte mit viel Natur, die vor allem für Wanderer attraktiv ist. Das Nordende des Sees steht ganz im Zeichen einer berühmten Schlacht aus dem Jahre 217 v. Chr. zwischen Karthagern und Römern. Wanderwege, Museen und Feste sind diesem Ereignis gewidmet. Neben Eichen- und Pinienwäldern gibt es in der Umgebung viele, teils sehr alte Olivenbäume, Weinberge und Safranfelder. Der See eignet sich zudem gut als Ausgangspunkt für Ausflüge in andere umbrische und toskanische Orte wie Perugia, Assisi, Arezzo und Siena.

Steckbrief Trasimenischer See

  • Name: Trasimenischer See (auch Trasimener oder Trasimeno See), italienisch: Lago di Trasimeno.
  • Länge, Breite, Tiefe: Der Trasimenische See besitzt ein Länge von 16,1 km, eine Breite von 12 km und eine Tiefe von bis zu 6 Metern.
  • Fläche und Umfang Trasimenischer See: Der See hat eine Fläche von 128 km², die Küstenlinie ist 57 km lang
  • Inseln im Trasimenischen See: Isola Polvese, Isola Maggiore, Isola Minore.
  • Lage Trasimenischer See: Der See liegt in Italien beziehungsweise Mittelitalien, Region Umbrien, Provinz Perugia - auf 258 Metern über dem Meeresspiegel.
  • Orte am Ufer des Trasimenischen Sees: San Feliciano, Monte del Lago, Torricella, Passignano sul Trasimeno, Tuoro sul Trasimeno, Borghetto, Castiglione del Lago, Panicarola, Sant'Arcangelo, San Savino.
  • Diese Ortschaften liegen in der näheren Umgebung:: Castel Rigone, Città della Pieve, Magione, Paciano, Panicale, Piegaro, Panicale, Montepulciano.
  • Lage und Umgebung: Trasimenischer See liegt mitten im Landesinneren von Mittelitalien in der Region Umbrien, östlich des Trasimeno-Sees und westlich von Apennin und Sibyllinischen Bergen.
  • Einwohner und Fläche: 163.000 Einwohner auf einer Fläche von rund 450 km², etwa ein Viertel davon im historischen Zentrum.
  • Sehenswürdigkeiten am Trasimenischen See: Strände, Besuch der Inseln Isola Polvese und Isola Maggiore, bei Tuoro der Schauplatz der Schlacht von 271 v. Chr., der Ort Castiglione del Lago mit Festung und Altstadt, Fischerorte wie Passignano, mittelalterliche Burgen und Festungen wie die Rocca Leone und die Burg Vernazzo, Kirchen mit alten Fresken wie San Michele Arcangelo auf der Isola Maggiore, Wandern und Radfahren um den See herum und ins Hinterland, Angelausflüge, reiche Tierwelt mit Wild, Vögeln, Fischen und Amphibien, der moderne Skulpturenpark Campo del Sole, Magione und seine beschaulichen Ortsteile Monte del Lago, Sant'Arcangelo und San Saviano, Ausflüge zu pittoresken Burgdörfern wie Paciano, Castel Rigone, Panicale und Città della Pieve, Golfplätze, das Quasar Shopping Village, Weinstraße Strada del Vino Colli del Trasimeno und vieles mehr.

Karte Trasimenischer See

Wo liegt der Trasimenische See? Der See liegt in Mittelitalien in der Region Umbrien, etwa 36 Kilometer von Perguia entfernt und etwa 70 Kilometer von Siena in der Toskana entfernt. Die Umgebung ist von den Ausläufern des Apennin geprägt, der sich von Norden nach Süden in Form von Bergen durch Italien zieht. Die umgebende Landschaft ist daher von Hügeln und Mittelgebirgslandschaften geprägt.

Karte-Trasimenischer See

Die besondere Geografie des Lago Trasimeno

Der See ist mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von 4,3 Metern sehr flach. Er entstand vor etwa 10000 Jahren als Folge von tektonischen Erdbewegungen. Es gab nur wenige Zuflüsse und keinen natürlichen Abfluss. Nach Überschwemmungen ließ der Adlige Braccio da Montone aus Perugia bei San Savino einen künstlichen Abfluss des Sees bauen, den sogenannten Emissionario del Trasimeno, der in den Tiber floss. Der aber funktionierte nicht und so ließ Papst Sixtus V.  im 16. Jahrhundert die natürlichen Zuflüsse, den Rio Maggiore und den Tresa, zum Chiusi See umleiten, um weiteren Wasserzufluss in den See zu unterbinden, aber auch dies genügte nicht. Im 18. und 19. Jahrhundert überlegte man daher sogar eine Trockenlegung.

Erst 1896 wurde ein neuer, besserer Abfluss gebaut, der nachhaltig vor Überschwemmungen schützte. Dafür drohte dem See in den 1950er Jahren die Austrocknung, so dass die Zuflüsse Rio Maggiore und Tresa wieder eingeleitet wurden. In den Jahren 2007 und 2008 fiel der Wasserstand wieder bedrohlich um über 70 cm, erholte sich aber im regenreichen 2013 wieder.

Geschichte der Gegend rund um den See

Hannibals Schlacht

Die ersten Funde in der Gegend sind noch aus prähistorischer Zeit, aber das bedeutendste historische Ereignis am Trasimenischen See war die Schlacht am 21.Juni 217 v. Chr., in der Hannibal Barca die Heere der römischen Feldherren Flaminius und Servilius vernichtend schlug. Hannibal war berühmter Heerführer der Karthager, die Teile Spaniens, Nordafrikas und großer Mittelmeerinseln erobert hatten. Er war den Römern im Jahre 241 v. Chr. an der Westküste Siziliens unterlegen und kehrte nun im Jahre 218 v. Chr. auf spektakuläre Weise zurück, mit dem Ziel, Rom zu erobern: Dieses Mal versuchte er es nicht über Süditalien, sondern kam über Spanien, Südfrankreich und die Alpen von Norden. Er wagte die mühsame Alpenüberquerung mit 9000 Reitern, 30 Elefanten und einem Heer von 50000 Soldaten bereits im Frühjahr, als noch Schnee lag. In den Sümpfen des Arno verlor er einen großen Teil des Heeres und die meisten Elefanten. In der Nähe des Ortes Tuoro am Trasimenischen See jedoch lockte er die römischen Heere an eine enge Stelle am Ufer, an der sie nur hintereinander passieren konnten, überfiel sie aus dem Schutz der umliegenden Berge heraus und schlug sie vernichtend.

Aufblühende Zeiten

Im 16. Jahrhundert blühte vor allem der Ort Castiglione del Lago auf, als Papst Julius III die Gegend als Lehen an seine Verwandten und deren Nachkommen, die Familie della Corgna, übertrug. Im 17. Jahrhundert schließlich gelangte die Gegend, wie große Teile Mittelitaliens, unter die Herrschaft des Kirchenstaates.

Neuere Entwicklung

Internationale Berühmtheit erfuhr der See, als dort Anfang des 20. Jahrhunderts ein Wasserflughafen eingerichtet wurde, der später als Hauptquartier der Royal Air Force Fighter School diente und wo in den 1930er Jahren zukünftige Fliegerasse des 2. Weltkrieges ausgebildet wurden. Der Ausbau  wurde 1943 durch den Verlauf der deutschen Verteidigungslinie der Wehrmacht gestoppt. Nach dem Krieg gab man den Flughafen auf. Heute ist der Trasimenische See ein Ausflugs- und Urlaubsziel, ohne dabei überlaufen zu sein. Naturfans und Liebhaber authentischer italienischer Kultur fühlen sich hier wohl.

 

Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten Trasimenischer See

Castiglione-del-Lago-Altstadt-und-Seeblick

Castiglione sul Lago mit Altstadt und Festung.

Castiglione liegt am westlichen Ufer des Trasimenischen Sees, wobei sich die kleine Altstadt mit Stadtmauer und steinernen Toren auf einer Halbinsel befindet. Hin und an bieten sich Ausblicke auf die zahlreichen, umgebenden Olivenhaine, wie zum Beispiel von der Piazza Gramsci aus. In den Altstadtsträßchen befindet sich eine Auswahl an Restaurants, Cafés und kleinen Läden zum stöbern. Dramatisch ragt die Rocca del Leone (Löwenfestung) am Ende der Halbinsel in den See hinein und erlaubt es, den gesamten See zu überblicken. Im 13. Jahrhundert erbaut, war sie Teil eines  unangreifbaren Bollwerks, das zu seiner Zeit in Europa berühmt war. Der dreieckige, 39 Meter hohe Bergfried wurde von Friedrich II. von Schwaben erbaut.

Sehenswert zudem der Herzogpalast (Palazzo della Corgna), der durch einen überdachten Gang mit der Festung verbunden ist und in seinem Inneren einige sehr schöne Fresken aufweist. Unter den Kirchen sei San Domenico erwähnt, die von Herzog Fulvio II als Dank für die Genesung seiner Frau vom Wundbrand im Barockstil erbaut wurde.

Trasimenischer-See-Abendstimmung

Die drei Inseln im See: Maggiore, Minore und Polvese.

Die größte Insel des Sees, die Isola Polvese beherbergt ein  Naturschutzgebiet, das vor allem Amphibien und Vögeln Lebensraum bietet. Sie ist vom Festland aus mehrmals täglich per Fähre zu erreichen. Mehrere Wanderwege, alte Olivenbäume, ein didaktisches Zentrum, Kirchen, ein altes Kloster, eine Burg und einige Strände wollen hier entdeckt werden. Auf der sehr ruhigen Insel gibt es nur ein paar wenige Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Isola Maggiore mit seinen etwa 15 Einwohnern, ist trotz ihres Namens mit 24 Hektar Fläche relativ klein, aber dennoch die meistbesuchte Insel im See. Sie wird mehrmals täglich von Fähren angefahren. Im Jahre 1211 hat der heilige Franz von Assisi hier die Fastenzeit meditierend verbracht. Gepflegte kleine Gassen und Wanderwege führen vorbei an alten Natursteinhäusern, Palazzi und Kirchen, wie der Kirche San Michele Arcangelo aus dem 12. Jahrhundert mit zahlreichen Fresken. Nicht zu vergessen das Spitzenklöppel-Museum (Museo del Merletto). Die Isola Minore hingegen ist nicht für Besucher zugänglich.

Trasimenischer-See-Magione

Magione und seine Ortsteile am Trasimener See.

Der größere Ort Magione im Osten liegt nicht direkt am See, aber einige seiner Ortsteile schon. In Magione selber kann man die mächtige Burg der Ritter von Malta nur im Juli und August besichtigen, daneben gibt es den dreieckigen Torre dei Lambardi Turm, das Rathaus und die Kirche San Giovanni Battista zu besichtigen. Im pittoresken Ortsteil Monte del Lago gibt es schöne Natursteingebäude, darunter das Trasimeno Tor aus dem 14. Jahrhundert und die Zocco-Burg. Der Ort Sant'Arcangelo wurde unterhalb der gleichnamigen Abtei aus dem Jahr 1000 erbaut und bietet einige Ausblicke auf den See. Hier wartet die Kirche Santa Maria di Ancaelle mit Fresken aus dem 13. Jahrhundert auf. Der Ortsteil San Savino soll im Mittelalter ein Zentrum des Fisch- und Getreideschmuggels gewesen sein. Heute lebt er von der Verarbeitung von Schilf. Der kleine Ort mit dreieckigem Burgturm und der kleinen San Saviano Kirche bietet ein paar beschauliche Stellen am See mit Schilfen und Fischerbooten, die sich bis zum Nachbarort San Feliciano hinziehen.

Trasimenischer-See-Fasan

Reiche Tierwelt des Trasimenischen Sees.

Der Trasimenische See ist zwar touristisch, aber eingebettet in viel Natur und nicht überlaufen. Er gilt als ausgesprochen fischreich, denn hier tummeln sich Hechte, Aale, verschiedenste Karpfen-Arten, Forellen, Flussbarsche, Welse und Schleien, aber auch Goldfische und Flusskrebse wurden schon gesichtet.  Entsprechend haben viele Orte am See eine lange Fischereitradition und man findet lokale Fischgerichte in den Restaurants. In San Feliciano gibt es sogar ein Fischereimuseum, direkt neben dem Bootsanleger.

Auch Vogelliebhaber kommen  am See auf ihre Kosten und können Kormorane, Haubentaucher, Teichhühner, Fasanen, verschiedene Enten, Möwen und Reiher beobachten.

Amphibien wie Salamander, Frösche, Kröten, Eidechsen und Nattern sollen noch zahlreich zu finden sein und in den Wäldern und Wiesen streifen Fuchs, Stachelschwein, Wildschwein und die unter Naturschutz stehende Spitzmaus umher.

Passignano-Blick-über-Kirche-auf-See

Passignano und seine Ortsteile.

Passignano im Norden des Sees ist ein alter Fischerort und der Heimathafen für die Fährflotte, die mit den Inseln und den größeren Orten des Sees verkehrt. Die beschauliche Altstadt ragt halbinselförmig in den See hinein, so dass man von der langgezogenen Uferpromenade aus viele schöne Panoramablicke auf den See werfen kann. Ein Fahrradverleih, ein kleiner Hafen, eine BMX-Strecke nahe dem Ufer und ein Strandbad erlauben viele Aktivitäten im Freien. Die Strandpromenade selber ist sehr gepflegt, bietet Sitzbänke und Abendbeleuchtung und lädt zu gemütlichen Spaziergängen oder sportlichem Jogging ein.

Auch für den Kulturinteressierte bietet Passignano einiges: Allen voran die mittelalterliche Festung "La Rocca", die auch ein Bootsmuseum beherbergt. Im Hauptort und den Ortsteilen befinden sich einige Kirchen, wie die San Bernardino Kirche, die aus zwei Teilen besteht, einer aus dem 14., der andere aus dem 16. Jahrhundert, oder die etwas auswärts gelegene Pieve di San Cristoforo, die erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt wurde und Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert enthält. Im Nordwesten Passignanos befindet sich die Renaissancekirche Santuario Madonna dell'Oliveto.

Boot-auf-Trasimenischem-See

Strände und Wassersport am Trasimenischen See.

Der Lago di Trasimeno wird zurecht auch als das Meer von Umbrien bezeichnet, denn hier kann man in der Provinz Umbrien Baden und Wassersport betreiben, ohne an die weiter entfernt liegenden Küsten des Mittelmeeres fahren zu müssen. Bei Castiglione, Tuoro, Magione und Passignano gibt es Strandbäder mit Komfort, wer aber Ruhe und Natur sucht, der findet abgelegenere, nicht bewirtschaftete Badestellen, wie zum Beispiel auf der Maggiore-Insel. Nur im Hochsommer wird das Badevergnügen häufiger durch starken Algenbewuchs gestört, wenn sich der sehr flache See in der Sommerhitze stark aufheizt. Neben Strandbesuchen bieten sich Boots- und Kanu-Ausflüge, Angeln und Fährfahrten an, um den See zu erkunden.

Denkmal-Hannibal-Schlacht-Tuoro

Tuoro am Trasimenischen See.

Am nördlichen Ufer des Sees liegt auf 300 Metern der beschauliche Ort Tuoro, erbaut auf dem Gelände eines ehemaligen Castrum Romanums, eines römischen Militärlagers. Hier in der Umgebung fand 217 v. Chr. die vernichtende Schlacht am See statt. Im Palazzo della Capra befindet sich zu diesem Ereignis das Hannibal-Museum, ein multimediales Dokumentationszentrum.  Historische Wanderwege führen an mehrere Stationen dieser berühmten Schlacht. Im Ortskern kann die Kirche Santa Maria Maddalena aus dem 19. Jahrhundert besichtigt werden und im nahegelegenen Borghetto steht die Kirche San Martino aus dem 14. Jahrhundert. Um Tuoro herum befinden sich weitere Kirchenruinen und die Ruinen der ehemals mächtigen Burg Vernazzo aus dem 10. Jahrhundert. Am Ufer außerhalb des Ortes haben verschiedene internationale Künstler einen modernen Skulpturenpark, den Campo del Sole, geschaffen, der ebenfalls an die Schlacht Hannibals erinnern soll. Neben dem Campo del Sole liegt ein schöner Badestrand.


Ausflüge: Rund um den Trasimenischen See

Montepulciano.

Der 30 km entfernte Winzerort Montepulciano liegt schon in der Toskana und bringt einen der bekanntesten Sangiovese Weine, den Vino Nobile di Montepulciano, hervor. Dieser ist nicht zu verwechseln mit dem berühmten Montepulciano aus den Abbruzzen. Dennoch ist ein Besuch im etwa 13000 Einwohner zählenden Ort sehr lohnenswert: Dank des Grafen Origo wurde die Innenstadt vor der Zerstörung durch die Wehrmacht im 2. Weltkrieg im letzten Moment verschont und bietet eine Reihe von gut erhaltenen Renaissancepalästen, Kirchen, einen Uhrturm mit Glockenspiel, den Greif- und Löwen-Brunnen und eine pittoreske Altstadt. Sie war schon Schauplatz verschiedener preisgekrönter Spielfilme. Von hier aus hat man einen guten Blick auf die Hügel der südlichen Toskana und die umgebenden Weinberge. Der Vino Nobile di Montepulciano ist mit dem DOCG Siegel geschützt und darf nur in der Gemeinde produziert werden. Den Namen Vino Nobile darf er tragen, weil er früher für den in Montepulciano geborenen Papst Paul III reserviert war. Im Ort finden sich einige Weinläden sowie viele kleine Geschäfte, Bars und Restaurants.

Wandern, Radfahren und Reiten am Trasimenischen See.

Der Trasimenische See eignet sich sehr gut als Ausgangspunkt für Rad- und Wandertouren verschiedenster Schwierigkeitsgrade. Einige Touren werden auch für Reiter beworben. Das Internet bietet dazu viele Tourenvorschläge, von kurzen Rundwegen bis zu 7-tägigen See-Umwanderungen.

Der gesamte See kann auf der Länge von rund 55 Kilometern - zum Beispiel mit dem Fahrrad - umrundet werden. Je nach Route kann man sich entlang des Sees bewegen, durch alte Olivenhaine, Steineichen- und Pinienwälder streifen oder kleine Kirchen und Klöster erreichen.

Man kann auch beschaulich auf der Isola Polvese und der Isola Maggiore, zwei der drei Inseln im See, wandern, allerdings sind die Strecken wegen der geringen Größe der Inseln kurz. Der Wanderweg Giro dei tre laghi führt von Castiglione di Lago zum See Lago di Chiusi und See Lago di Montepulciano.

Città della Pieve und die Dörfer Panicale und Paciano.

Südlich des Trasimenischen Sees liegen die kleinen Bergdörfer Panicale und Paciano. Sie gehören zu den schönsten Dörfern Italiens (Borghi più belli d'Italia) und bieten zudem beide einen schönen Ausblick auf den Trasimenischen See im Norden.

In Panicale ist die mittelalterliche Burgstruktur mit Stadttoren, Plätzen, Zisterne und kreisförmig verlaufenden Gassen noch gut erhalten. Es gibt ein Tüll-Museum, den Palazzo del Podestà, die Kirche San Michele Arcangelo und das Oratorium San Sebastian mit einem Fresko des Malers Perugino. Das mittelalterliche Paciano besitzt eine alte Stadtmauer mit Türmen aus dem 13. Jahrhundert. Darüberhinaus gibt es hier den Palazzo Baldeschi und 3 Kirchen unterschiedlicher Epochen.

Der 25 km entfernte, ehemalige Bischofssitz Città della Pieve bietet eine gut erhaltene mittelalterliche Altstadt mit Kathedrale, Palazzi, Toren und Türmen. In der Umgebung werden Krokusse zur Safrangewinnung angebaut.

Auch das Dörfchen Castel Rigone ist äusserst hübsch anzusehen und von Montepetriolo blickt man weit in die umbrische Landschaft.

Perugia, Assisi und andere Orte.

Rund um den Trasimenischen See liegen noch viele weitere Orte, die sich für Ausflüge anbieten. Allen voran die Regionshauptstadt Perugia, die von einer historischen Altstadt geprägt ist.

Das bezaubernde Assisi ist nicht nur für Pilger von Interesse und in Deruta kauft man allerfeinste Keramik in herrlichen Farben und mediterranen Motiven - ein Stück Urlaub zum Mitnehmen.

Wer einen größeren Ausflug wagen will, kommt vom Trasimenischen See auch leicht innerhalb etwa einer Stunde nach Siena. Alternativ bietet sich auch ein größerer Ausflug in die Gebirgswelt der Monti Sibillini mit Norcia und Castelluccio an.


Anreise und Umgebung

Anreise Trasimenischer See

Der nächste internationale Flughafen, San Francesco d'Assisi, liegt in 60 km Entfernung, weitere Flughäfen befinden sich in Florenz (150 km) und Rom und Pisa (je etwa 200 km). An allen Flughäfen gibt es selbstverständlich Mietwagen-Verleihstationen.

Mit dem Auto fährt man von Norden oder Süden kommend über die A1, die Autostrada del Sole, und nimmt die Ausfahrten Valdichiana bzw. Chiusi - Chianciano Terme. Alternativ die E45 bis zur Ausfahrt Perugia und von dort in Richtung Trasimenischer See fahren. Den See kann man vollständig umfahren, wobei die Straße im Südosten recht nah am See vorbeiführt.

Häufige direkte Zugverbindungen per Regionalzug von Rom (2 Stunden) und von Florenz (1,5 Stunden) nach Castiglione del Lago. Weitere Bahnhöfe am See befinden sich in Tuoro, Passignano und Magione.

Rund um den See verkehrt mehrmals täglich eine Buslinie, aber man kann auch Fährverbindungen zwischen Passignano, Tuoro, San Feliciano, Castiglione und zu den Inseln im See nutzen.  Ebenso fahren mehrmals täglich Busse von Perugia zum Trasimenischen See. Es lohnt sich eventuell, Kombitickets zu kaufen, um verschiedene Verkehrsmittel in Umbrien zu benutzen.

Umgebung und Ausflüge

Ein Aufenthalt am Trasimenischen See eignet sich hervorragend für die Erkundung von umbrischen Orten wie Assisi, Perugia, Gubbio oder den sibillinischen Bergen. Aber auch die benachbarte Toskana mit Städten wie Siena, Arezzo  und Grosseto liegt in Reichweite. Weinliebhaber sollten einen Abstecher ins 30 km entfernte Montepulciano planen: Der berühmte Winzerort ist von Weinbergen umgeben. Auch Wanderer und Radfahrer finden reichlich Terrain und Wege für Ausflüge verschiedener Schwierigkeitsgrade. Im Süden des Sees gibt es ein Quasar Einkaufszentrum mit vielen Modemarken und Elektronikläden. Ebenfalls im Süden befinden sich zwei Golfclubs. Rund um den See findet man Erlebnisbäder (Parco Arquatico) und im Norden sogar einen Modellflugzeugplatz.

Veranstaltungen rund um den See

Es gibt in den Orten des Trasimenischen Sees sehr viele Veranstaltungen, denn jeder Ort hat seine eigenen Feste. Hier nur einige Beispiele: In Castiglione sul Lago findet im Juli das Trasimeno Blues Festival statt. In Tuoro gibt es zu Fronleichnam eine Infiorata, bei der die Straßen mit Blütenteppichen geschmückt werden. In der ersten Junihälfte wird, ebenfalls bei Tuoro, die historische Schlacht von 217 v. Chr. nachgestellt. In San Saviano feiert man in der 2. Augustwoche die Sagra del Gambero e del Pesce, das Krebs- und Fischfest.

Ende Oktober feiert man in Tuoro ein Olivenölfest mit Musik, Essen und Spaziergängen durch die Olivenhaine. Im Frühling veranstaltet Castiglione sul Lago seit 1956 ein Tulpenfest mit Musik, Essen und einem Umzug von aufwendig gestalteten Motivwagen. In Torreggiano werden zu Ferragosto Mitte August Wettbewerbe und Wagenrennen ausgetragen. Etwa 15 km ausserhalb, in Panicale gibt es am 2. September-Wochenende ein Weinfest mit Weinen der Gegend.

 

Karte Trasimenischer See

Mit der Karte bei Google Maps hat man das Straßennetz rund um den Trasimenischen See gut im Blick. Google Maps eignet sich auch hervorragend als Routenplaner. Mit dem Handy einfach in italienische Netze einwählen, die Verbindungen sind in der Regel sehr gut.

Genuss pur: Die Küche Umbriens.

Die Küche Umbriens passt zu den regionalen Gegebenheiten: Umbrien ist die einzige mittelitalienische Region ohne Zugang zum Meer. Trüffel, Pasta, Kastanien/Maronen, Hülsenfrüchte, Artischocken, Paprika und Tomaten sowie Käse und Wurstwaren stehen hier ganz oben auf der Liste beliebter Zutaten.

Auf nach Umbrien.

Lust auf eine Reise nach Umbrien bekommen? Die Region Umbrien ist im ganzen Jahr interessant. Mehr Infos zum Klima und Wetter in Trasimenischer See beziehungsweise Umbrien finden sich im Folgenden.

Shopping in Umbrien.

Direktverkäufe, bunte Märkte, Outlets oder Veranstaltungen - Umbrien hat viel zu bieten. In allen größeren Ortschaften kann man gut shoppen gehen. Lokale Produkte sind dabei etwas ganz Besonderes.

Erdbebengefahr.

Im Südosten der Provinz Perugia kann es zu Erdbeben kommen. Das sollte einem nicht vom Reisen abhalten - der Trasimenische See ist auch nicht ganz so stark gefährdet. Ein paar Verhaltenstipps helfen.


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Reisezeit: Klima Umbrien

Für die Reise

Unterkunft: Agriturismo
Tipps und Adressen: Camping in Italien
Hinkommen: Flughäfen Italien

In der Nähe

Historisch: Assisi
See: Trasimenischer See
Romantik: Gubbio
Traumdorf: Todi
Sehenswert: Foligno
Sehenswert: Città di Castello
Berge: Castelluccio