Assisi
Die historische Stadt Assisi in Italien: Geschichte, Lage, Sehenswürdigkeiten, Umgebung und mehr. Mit Karten für die schnelle Orientierung.
Assisi
Die historische Stadt Assisi in Italien: Geschichte, Lage, Sehenswürdigkeiten, Umgebung und mehr. Mit Karten für die schnelle Orientierung.
Assisi
Die historische Stadt Assisi in Italien: Geschichte, Lage, Sehenswürdigkeiten, Umgebung und mehr. Mit Karten für die schnelle Orientierung.
Assisi ist eine der bedeutendsten Pilgerstätten des Christentums, denn hier lebte im Mittelalter der heilige Franz von Assisi. Im Ort und seiner Umgebung kann man noch viele seiner Wirkungsstätten und die seiner Weggefährten besichtigen. Manche sind noch wie damals belassen und erlauben eine Vorstellung des einfachen Lebens der Ordensbrüder von damals, andere sind im Zuge der Heiligenverehrung vor allem im Mittelalter mit repräsentativen Kirchengebäuden umgeben worden, die heute wegen ihrer reichen Ausstattung und ihrer Fresken sehenswert sind. Der Ort Assisi liegt erhaben an der Westflanke des Monte Subasio und gewährt weite Ausblicke auf das westlich gelegene Umbra-Tal. Sakralbauten dominieren das Stadtbild, aber auch die sehr schöne mittelalterliche Altstadt, einige Zeugnisse aus der Römerzeit, eine mächtige Festung oberhalb der Stadt sowie die umliegende mediterrane Landschaft mit Olivenhainen und Lavendelfeldern lohnen den Besuch von Assisi. Da der Ort bei Touristen und Pilgern aus aller Welt sehr beliebt ist, empfiehlt es sich, außerhalb von Hauptsaison und kirchlichen Feiertagen anzureisen.
Steckbrief Assisi
- Name: Assisi
- Sprache: Italienisch
- Lage Assisi: Italien, Region Umbrien
- Vorwahl und Postleitzahl Assisi: Die Vorwahl von Assisi ist 075, die Postleitzahl lautet 06081.
- Diese Ortschaften gehören zur Stadt Assisi: Armenzano, Capodacqua, Castelnuovo, Palazzo, Petrignano, Pianello, Rivotorto, Santa Maria degli Angeli, San Vitale, Sterpeto, Torchiagina, Tordandrea und Tordibetto.
- Lage und Umgebung: Region Umbrien in Mittelitalien am Westhang des Appenin und nahe der Provinzhauptstadt Perugia.
- Einwohner und Fläche: circa 28000 auf einer Fläche von 187 km², etwa ein Viertel davon im historischen Zentrum.
- Sehenswürdigkeiten in Assisi: Assisi bietet eine große Anzahl von Kirchen aus frühchristlicher Zeit und Mittelalter, so die Basilica di San Francesco mit Fresken des Malers Giotto di Bondone aus den Jahren 1296–1298, der Dom San Rufino oder die Basilica der Santa Chiara. Zudem Pilgerstätten- und Klöster aus Franziskus Zeit wie San Damiano, die Porziuncola-Kapelle oder die Eremo delle Carceri auf dem Monte Subasio. Es gibt römische Relikte wie die Stadtmauern, Reste des Amphitheaters oder des Minerva Tempels. Die Altstadt mit verwinkelten Gässchen und Souvenirgeschäften, die Festung Rocca Maggiore und die gut erhaltene mittelalterliche Piazza del Commune wollen entdeckt werden. Ruhe und Meditation findet man in den Orten der Ebene um Assisi oder am Monte Subasio. Ausflüge nach Perugia, Spoleto, Todi oder Gubbio, in die Hochebenen von Monte Cucco und Colfiorito oder ins Tal des Tevere.
Wo liegt Assisi?
Assisi ist ein Ort in der Region Umbrien im Inneren von Mittelitalien. Der Ort liegt auf 420 Metern an der Westseite des Monte Subasio und des Apennin, wobei sich im Westen und Norden die Ebenen der Flüsse Tiber, Topino und Clitunno anschliessen. Von Assisi aus kann man daher weit in die Landschaft des davor liegenden Tales blicken. Die Provinzhauptstadt Perugia (etwa 25 Kilometer entfernt von Assisi) und der Trasimeno-See (etwa 70 Kilometer von Assisi entfernt) liegen ebenfalls westlich.
Geschichte Assisi
Erste menschliche Spuren gab es in der Region schon einige tausend Jahre v. Chr. Ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. gründeten die Umbrer, das ist der Volksstamm, nach dem die Region Umbrien benannt wurde, eine Burgsiedlung auf dem Gebiet des heutigen Assisi. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. wurde Assisi von den Römern kolonisiert und im Jahr 89 v. Chr. zum römischen Municipum erklärt und damit als wichtiges wirtschaftliches Zentrum dem römischen Reich eingegliedert. Überreste aus dem römischen Reich finden etwa im einstigen römischen Amphitheater in Assisi.
Im 4. Jahrhundert n. Chr. christianisierte der heilige Rufino den Ort und wurde zum ersten Bischof von Assisi ernannt. 545 wurde Assisi von den Ostgoten unter Totila zerstört und geplündert, danach zunächst von Langobarden und dann von den Herzögen von Spoleto regiert. Im 12. Jahrhundert wurde aus Assisi eine freie Kommune, die sich mit den Ghibellinen (Waiblinger, das waren eine den Stauferkaisern zugewandte politische Gruppierung) verbündete, im Gegensatz zu benachbarten Städten wie Perugia, das sich eher an den Papst-treuen Guelfen (Welfen) orientierte. 1174 wurde Assisi vom Staufer Kaiser Barbarossa an Konrad von Urslingen gegeben. Die mächtige Festung Rocca Maggiore aus dem Jahr 1173 gibt Einblicke in diese Zeitspanne.
Kurz darauf wird der heilige Franz von Assisi in der Stadt geboren. Ab dem 13. Jahrhundert wächst die Stadt stark an, zahlreiche bedeutende Bauwerke entstehen wie etwa die Cattedrale di San Rufino oder die Basilica di San Francesco (Basilika des heiligen Franziskus) mit ihren berühmten Fresken von Giotto di Bondone. Assisi wird in dieser Zeit von verschiedensten Päpsten und Herzögen regiert. In dieser Zeit gibt es häufige Kämpfe der Familien aus der Oberstadt gegen diejenigen aus der Unterstadt. Ab dem 15. Jahrhundert gehört Assisi, wie große Teile Mittelitaliens, zum Kirchenstaat. Ab dem 17. Jahrhundert setzt ein kultureller Aufschwung ein, von dem beispielsweise die barocke Kirche Chiesa Nuova erzählt - unterbrochen von der Besetzung und Plünderung Assisis durch Napoleon im Jahre 1799.
1860 wird auch Assisi Teil des vereinten italienischen Staates. Die Entdeckung der Leichname des heiligen Franz und der heiligen Klara zwischen 1818 und 1850 macht Assisi zum weltweit bekannten Pilgerziel und seit 2000 gehört Assisi zum UNESCO Weltkulturerbe. Während des 2. Weltkrieges wird der Ort von der deutschen Besatzung unter Oberst Valentin Müller zur offenen Lazarettstadt erklärt und von Angriffen verschont. Der Bischof Nicolini und der Abt Rufino Niccacci von San Damiano nutzen dies, um viele verfolgte Juden, als Mönche und Nonnen getarnt, in Assisi zu verstecken und sie so vor Deportation und Ermordung zu schützen.
Sehenswürdigkeiten in Assisi
Der heilige Franz von Assisi und die heilige Klara.
Um 1181 wird Giovanni di Pietro di Bernadore, der spätere Franz von Assisi und Gründer des Franziskanerordens, in Assisi geboren. Untrennbar ist die Stadt Assisi mit seinem Leben und Werk verbunden. So finden sich in der Basilika des heiligen Franziskus (Basilica di San Francesco d'Assisi) wertvolle Fresken, die dem berühmten Maler Giotto di Bondone zugeschrieben werden.
Franz von Assisi schien ein sorgenfreies Leben vorgezeichnet, denn als Sohn des wohlhabenden Tuchmachers Pietro di Bernadore begann er zunächst eine Karriere im väterlichen Betrieb. 1204 gerät er beim Krieg seiner Stadt gegen die Welfen von Perugia in Gefangenschaft und wird vom Vater freigekauft. Ein Jahr später macht er sich auf den Weg nach Apulien, um dieses Mal für den Papst und gegen die Staufer zu kämpfen, kehrt aber auf halbem Wege um, weil er eine Erleuchtung hat.
Auf einer Wallfahrt nach Rom legt er 1206 demonstrativ Bettelkleidung an, die für den späteren Franziskanerorden so typisch wird. Er verzichtet vor Gericht auf sein väterliches Erbe und gründet den "Orden der Minderen", den späteren Franziskanerorden, der von Papst Innozenz bestätigt wird. Zusammen mit seiner Weggefährtin, der heiligen Chiara (Klara) gründet er zudem den Frauenorden "bei San Damiano", der heute mit rund 1000 Klöstern weltweit als Klarissen-Orden bekannt ist und der sich wie die Franziskaner der Armut und Besitzlosigkeit verschreibt.
Die beiden Bewegungen fanden in und außerhalb Italiens immer mehr Anhänger und gründen bevorzugt in Bischofsstädten ihre Klöster. Franziskus verzichtet 1220 auf seine Ordensämter und zieht sich in die Einsiedelei La Verna zurück. 1226 stirbt er in der Porziuncola-Kapelle von Assisi, seine Gebeine werden heutzutage in der Grabkammer der Unterkirche der Basilika San Francesco verehrt.
Basilika des heiligen Franziskus.
Zentraler Ort in Assisi ist die Basilika des heiligen Franziskus (Basilica di San Francesco). Die Basilika ist die Grablegungskirche des heiligen Franziskus von Assisi und die Hauptattraktion für Touristen und Pilger gleichermaßen. Sie thront regelrecht am Ende der Altstadt über der westlich gelegenen Ebene des Valle Umbra. Franziskus wünschte sich, an diesem Ort, wo früher Hinrichtungen stattfanden, begraben zu werden, weil auch Jesus auf einem Galgenhügel starb. Aber vermutlich hat er dabei nicht an einen solch großen Kirchenbau gedacht:
Die Basilika beinhaltet sogar zwei große Kirchen, denn sie teilt sich in eine Unterkirche und eine darüber liegenden Oberkirche auf (Basilica inferiore und Basilica superiore).
Unter dem Altar der Unterkirche befindet sich eine kleine Felsengruft mit dem Grab des hl. Franziskus. Aus Angst vor Grabschändungen wurde die Gruft damals versteckt und samt Leichnam des Franziskus erst bei Ausgrabungen im Jahre 1818 wiederentdeckt. Seitdem ist Assisi ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Die Unterkirche im romanischen Stil wurde unter Papst Gregor IX. kurz nach der Heiligsprechung Franziskus und nur zwei Jahre nach seinem Tod begonnen. Die Oberkirche ist im gotischen Stil gehalten und wurde wohl erst ab 1244 geplant und im 15. Jahrhundert um die Klostergebäude erweitert. So verschieden die beiden Kirchen sind, so beinhalten sie doch beide unglaublich viele, reiche Fresken und Bilder, oft mit Motiven aus dem Leben des heiligen Franziskus - dazu gehört auch der bereits erwähnte Freskenzyklus von Giotto.
Eine Sammlung mit Schätzen aus der Basilika findet sich im Museum des Schatzes der Basilika des Heiligen Franziskus (Museo del tesoro della basilica di San Francesco)im Nordpalast des Heiligen Klosters von Assisi. Der Zugang erfolgt über den ersten Stock des Renaissance-Kreuzgangs von Sixtus IV.
Altstadt Assisi.
Innerhalb der alten Stadtmauern und von sieben erhaltenen Stadttoren umgeben befindet sich die Altstadt von Assisi. Die älteste Stadtmauer stammt aus dem 1. Jahrhundert vor Christus, die heutige aus dem Jahr 1316. Hier schlendert man gerne durch enge Gassen oder über die lebhafte Piazza del Commune. Allerdings sollte man den Zeitpunkt des Besuches gut wählen: In der Hochsaison kann man sich hier mit Touristen aus aller Welt durch die Straßen schieben und zu religiösen Festen wie dem Fest des hl. Franziskus Anfang Oktober oder zu Ostern muss man sich die Stadt mit vielen Pilgern teilen.
In den netten kleinen Sträßchen befinden sich viele Souvenir- und Devotionalienläden und kleine Bars. Neben den Touristenmagneten der Altstadt, wie der Basilika di San Francesco, dem Dom San Rufino und der Basilika di Santa Chiara, warten weitere, unbekanntere Sehenswürdigkeiten auf Besucher: Das von außen unscheinbare Oratorium dei Pellegrini aus dem 15. Jahrhundert in der Mitte der Hauptstraße Via di San Francesco etwa, das früher Pilger beherbergte und das innen mit einigen Fresken und Bildern aufwartet. Oder die alte "Tasso del Conte Pucci", eine riesige, immergrüne Eibe mitten im Zentrum.
Festung Rocca Maggiore
Hoch über Assisi thronen die Befestigungsanlagen Rocca Maggiore und Rocca Minore. Die ersten beurkundeten Erwähungen dieser Bauwerke stammen aus dem 12. Jahrhundert, als der Erzbischof Christian von Mainz Assisi im Auftrag Kaiser Friedrich Barbarossas besetzte.
Auch Friedrich II von Schwaben, späterer Kaiser und König von Sizilien musste einige Zeit als Kind hier verbracht haben. Die Festung ging 1198 auf Papst Innozenz III. über und das Volk vertrieb den erst 4 Jahre alten Stauferspross Friedrich II. Im 14. Jahrhundert wurde die Rocca Maggiore von Kardinal Albornoz wieder aufgebaut und im 15. Jahrhundert um den Bergfried erweitert.
Wie auch die Kirche Santa Chiara, so ist auch die Festung größtenteils aus dem rosafarbenen Stein des Monte Subasio errichtet. Über eine runde Bastion gelangt man in einen weitläufigen Hof und in den Bergfried. In den Räumen der Burg befindet sich ein Museum mittelalterlicher Kleidung, Waffen und Rüstungen. Die Festung, die im 17. Jahrhundert verlassen wurde, ist mit einer Mauer mit der kleineren Rocca Minore verbunden, die ebenfalls von Kardinal Albernoz erbaut wurde.
Piazza del Comune.
Die rechteckige Piazza del Comune inmitten der Altstadt von Assisi ist das weltliche und kulturelle Zentrum der Stadt. Der belebte, autofreie Platz gilt als einer der besterhaltenen mittelalterlichen Plätze Umbriens.
Wer eine Pause von den Besichtigungen der Kirchen und Klöster machen möchte, kann hier bei einem Cafè oder einem kleinen Imbiss entspannen. An diesem Platz befand sich früher das römische Forum, von dem die verbliebenen Säulen des Minerva-Tempels noch Zeugnis ablegen. Im 13. Jahrhundert wurden hier Volksversammlungen abgehalten, und nach und nach entstanden Palazzi und Türme der wohlhabenden Familien Assisis,wie der Torre del Popolo neben den Resten des Minerva Tempels oder der Palazzo del Capitano. Besonders delikat der Palazzo dei Priori aus dem 14. Jahrhundert: Im freskenverzierten Pinta-Gewölbe, in dem sich heute das Rathaus von Assisi befindet, befand sich hinter einen kleinen Tür der Zugang zum örtlichen Freudenhaus des Ortes. Vor dem Post-Palazzo aus dem 20. Jahrhundert befindet sich der stattliche Brunnen der drei Löwen aus dem 16. Jahrhundert, der seinen Namen nach den drei wasserspeienden Löwen erhalten hat.
Zur Weihnachtszeit verströmen die Gebäude an der Piazza del Comune in Assisi mit Projektionen an den Hauswänden weihnachtlichen Lichterglanz und Charme.
Santa Chiara und San Damiano.
Die heilige Chiara (Klara) war eine Weggefährtin des heiligen Franziskus und stammte ebenfalls aus Assisi. Auch Klara verließ ihr wohlhabendes Elternhaus um in Armut und Einfachheit zu leben. Sie gründete den Klarissen-Orden, einen Frauenorden, der sich schnell in Europa verbreitete. 1255, zwei Jahre nach Klaras Tod, wurde sie von Papst Alexander IV. heilig gesprochen und weitere zwei Jahre später wurde die Basilika Santa Chiara gebaut, in der die heilige Klara seitdem bestattet ist. Die gotische Kirche ist aus rosa Stein vom nahegelegenen Monte Subasio gebaut. Die außen angebauten, mächtigen Stützbögen sowie die rötlich-weiß gestreifte Fassade lassen die Kirche besonders markant erscheinen.
Ihr klösterliches Leben verbrachte die heilige Klara zusammen mit anderen Ordensschwestern im Kloster San Damiano, das fußläufig südlich unterhalb Assisis liegt und das noch sehr ursprünglich in seiner Einfachheit belassen wurde und gerade deshalb einen kleinen Abstecher wert ist. Franziskus hatte die verfallene Kirche San Damiano wieder errichtet, nachdem ihm dies eine Stimme vom Kreuz her befohlen hatte, und er hatte Klara und ihre Weggefährtinnen dort einziehen lassen. Auch Franziskus kam hier häufiger zum beten und meditieren her, was man gut nachvollziehen kann, wenn man die ruhige Abgeschiedenheit und weite Aussicht des Klosters sieht.
Kathedrale San Rufino von Assisi
Der Dom San Rufino befindet sich an der gleichnamigen Piazza im Zentrum Assisis. Der heilige Rufinus, nach dem der Dom benannt ist, war der erste Bischof von Assisi und starb im 3. Jahrhundert als Märtyrer. Er ist in einem Sarkophag in der Kirche beigesetzt. Die Kirche wurde im 8. Jahrhundert gegründet und bereits im 11. Jahrhundert zur Kathedrale ernannt. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde sie wiederaufgebaut und erhielt ihre Fassade aus Steinen des nahegelegenen Monte Subasio, die mit mit Radfenstern, Rosetten, Simsen und reich verzierten Portalen beindruckt .Der Innenraum wurde im 16. Jahrhundert in italienischem Renaissance-Stil erneuert. In einem der Seitenschiffe befindet sich ein altes Marmorbecken, in dem sowohl der heilige Franz als auch die heilige Klara und möglicherweise sogar Friedrich der II getauft wurden.
Weitere sehenswerte Kirchen in Assisi sind die Chiesa San Pietro aus dem 10. Jahrhundert, die Chiesa Nuova aus dem späten 14. Jahrhundert, die über dem Geburtshaus des heiligen Franziskus gebaut wurde und die Chiesa di Santa Maria in Rivotorto aus dem 14. Jahrhundert.
Santa Maria degli Angeli mit Porziuncola Kapelle.
Etwa vier Kilometer ausserhalb des Zentrums, steht im gleichnamigen Stadtteil die Kirche Santa Maria degli Angeli. Dank ihrer markanten Kuppel und der vergoldeten Mutter-Gottes-Statue auf dem Dach war sie für Pilger immer weithin sichtbar. Das Besondere an dieser im 17. Jahrhundert gebauten Kirche, die vom Vatikan in die Kategorie einer päpstlichen Basilika erhoben wurde, ist die kleine Kirche innerhalb der Kirche, die Porziuncula. Die Legende sagt, dass der heilige Franziskus innerhalb der Mauern dieser kleinen Kapelle seine Berufung erkannte. Der Bau der Porziuncola geht auf das 4. Jahrhundert zurück, wobei im Jahre 516 der heilige Benedikt selber die Kirche in Besitz genommen haben soll. Sie ist die dritte Kirche, die Franziskus eigenhändig reparierte und von der aus er die ersten Mönche aussandte, um Frieden zu verkünden. Hier gründete er 1205 den Franziskanerorden und hier starb er 1226. Im 17. Jahrhundert wurde die heutige Kirche Santa Maria degli Angeli auf Geheiß Papst Pius V. um die kleine Porziuncola Kapelle herum gebaut.
Minerva-Tempel und römisches Assisi.
Überall in Assisi stößt man auf römische Überreste, auch wenn die Stadt im Mittelalter ihre Blüte erlebte und viele der römischen Gebäude und Plätze überbaut und neu genutzt wurden. Im Stadtteil Perlici im Norden der Stadt befand sich ein altes römisches Amphitheater aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, von dessen Mauern allerdings nur noch wenig erhalten ist.Dennoch erkennt man leicht, wo das Amphitheater einstmals stand, denn der Garten mit umgebender Mauer und die mittelalterlichen Gebäude, die heute dort stehen, bilden die elliptische Form immer noch nach. Ein anderes Beispiel von inzwischen umgenutzten, ehemaligen römischen Gebäuden ist der Minerva-Tempel auf der Piazza del Comune: An seiner Stelle steht heute die Kirche Santa Maria sopra Minerva, so dass von dem im 1. Jahrhundert v. Chr. gebauten Tempel nur noch die Fassade und die Vorhalle mit sechs korinthischen Säulen erhalten sind. Über die Jahrhunderte wurde der Tempel von Mönchen und weltlicher Verwaltung genutzt, ja im 15. Jahrhundert wurde er sogar zum Gefängnis umfunktioniert. Im 16. Jahrhundert wurde er schließlich renoviert und zu einer Kirche umgestaltet.
Veranstaltungen in Assisi.
In der ersten Woche nach dem 01. Mai wird von Mittwoch bis Samstag das Calendimaggio gefeiert, ein großes Mittelalterfest mit Musik, Tanz und Wettbewerben.
Die Ostertage werden in Assisi mit einer Karfreitagsprozession und verschiedenen religiösen Veranstaltungen begangen. Um Pfingsten findet der Palio di Pasqua Rosata statt, bei dem Armbrustschützen gegeneinander antreten. Dieses traditionelle Fest wurde urkundlich bereits 1458 erwähnt. Am 22. Juni wird das "Festa del Voto" mit feierlicher Prozession begangen und gedenkt der Vertreibung der Sarazenen durch die heilige Klara.
Ende Juni und Anfang Juli findet das Lavendelfest in den Gärten um Castelnuovo di Assisi statt. Vom 31.Juli bis 2. August wird im Ortsteil Santa Maria degli Angeli dem Ablass zugedacht, den Franziskus von Papst Honorius III erbat. Viele Pilger kommen dann zur Porziuncola-Kapelle, um auch für sich Ablass zu erbitten und auch der 4. Oktober ist religiöser Natur: Der Tag des heiligen Franziskus wird mit verschiedensten Feierlichkeiten begangen. Assisi füllt sich dann mit Pilgern.
Rund um Assisi
Lavendelfelder bei Assisi.
In der Ebene, nur wenige Kilometer ausserhalb und mit Blick auf das erhöht gelegene Assisi, befinden sich die Lavendelfelder von Castelnuovo di Assisi. Von Mitte Juni bis Anfang Juli, wenn die Pflanzen in voller Blüte stehen, finden hier an mehreren Wochenenden Lavendelfeste statt. Auch im übrigen Jahr kann man Lavendelpflanzen, allerlei Lavendelprodukte und einiges mehr erstehen, und zwischen den Gärten und Teichen der botanischen Anlage flanieren. Neben den Kulturflächen im Tal befinden sich auch immer wieder schöne Olivenhaine um Assisi herum.
Monte Subasio und Eremo delle Carceri.
Auf dem Monte Subasio, vier Kilometer ausserhalb von Assisi auf einer Höhe von 791 Metern liegt die Einsiedelei "Eremo delle Carceri". Sie wurde um eine Grotte, auch "Teufelsloch" genannt, herumgebaut. Heute ein Kloster, das versteckt in einem Steineichenwald liegt, war es schon seit frühchristlicher Zeit Ort der Einkehr und des Gebetes für Eremiten. Der heilige Franziskus, dem die Einsiedelei vermutlich von Benediktiner-Mönchen geschenkt wurde, zog sich hier häufiger zur Meditation zurück. Zahlreiche Legenden und Mythen beschäftigen sich mit dem Ort, von Teufelsvertreibungen bis zu Wasserwundern.
Wandern auf dem Franziskusweg.
Als traditionelle Pilgerstadt liegt Assisi an verschiedenen Pilgerwegen, wie dem Franziskuswanderweg, der Via Francigena di Francesco oder dem Cammino Franciscana della Marca. Von Norden oder Osten kann man zum Beispiel über den Appenin Richtung Assisi wandern oder von Assisi aus Richtung Rom. Für einige Wege gibt es offizielle Pilgerzertifikate des San Franziskus-Klosters. Einige Wege und Etappen bieten auch Streckenführungen für Radfahrer. Alternativ kann man aber auch einfach in der Nähe von Assisi am Monte Subasio wandern - Streckenvorschläge finden sich in Wanderapps und in Wanderreiseführern der Gegend.
Anreise und Umgebung
Anreise Assisi
Assisi liegt nicht direkt an einer Autobahn, aber man erreicht es über die E45, die von Cesena im Nordosten bis Rom im Süden führt. Ab der Ausfahrt Foligno über Landstrassen. Vom Osten her kommt man hingegen über die SS76 (Ancona-Rom) oder die SS77 (Civitanova Marche - Foligno) und vom Nordwesten über die A1 bis Valdichiana und dann über die SS75. Parkplätze gibt es rund um Assisi ausserhalb der Stadtmauern, im Ortsteil Santa Maria degli Angeli oder im Parkhaus Matteoti im Stadtzentrum.
Der Bahnhof von Assisi befindet sich unten im Stadtteil Santa Maria degli Angeli. Von hier aus sind es zu Fuß drei Kilometer bergauf, aber es fahren auch regelmäßig Busse hinauf zum Zentrum. Assisi erreicht man von Süden oder Osten kommend per Bahn über die Strecke Ancona-Rom mit Umstieg in Foligno. Von Norden kommend über die Strecke Florenz-Rom mit Umstieg in Terontola.
Assisi kann man auch als Tagesausflug von einigen italienischen Städten aus buchen und es wird von Fernbussen angefahren.
Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der von Perugia (Aeroporto San Francesco d'Assisi). Weitere Flughäfen sind in Florenz, Rom und Pisa. Dort kann man selbstverständlich Autos mieten.
Umgebung und Ausflüge
Es bieten sich Ausflüge innerhalb der Region Umbrien an: Die Regionshauptstadt Perugia ist ebenfalls von einem historischen Stadtkern geprägt, so dass sich ein Besuch lohnt. Das Dorf Deruta ist weithin für Keramik bekannt. Schöne Ortschaften finden sich darüber hinaus in Foligno, Spello, oder Spoleto. Auch die mittelalterliche Ortschaft Gubbio zu Füßen des Gebirgszuges Serra di Burano ist gar nicht weit von Assisi entfernt. Etwas weiter südöstlich liegen zudem die Berge der Monti Sibillini mit Norcia und Castelluccio, die für blühende Hochebenen bekannt sind.
Karte Assisi
Mit der Karte bei Google Maps hat man das Straßennetz in und um Assisi gut im Blick. Google Maps eignet sich auch hervorragend als Routenplaner. Mit dem Handy einfach in italienische Netze einwählen, die Verbindungen sind in der Regel sehr gut.
Genuss pur: Die Küche Umbriens.
Die Küche Umbriens passt zu den regionalen Gegebenheiten: Umbrien ist die einzige mittelitalienische Region ohne Zugang zum Meer. Trüffel, Pasta, Kastanien/Maronen, Hülsenfrüchte, Artischocken, Paprika und Tomaten sowie Käse und Wurstwaren stehen hier ganz oben auf der Liste beliebter Zutaten.
Auf nach Umbrien.
Lust auf eine Reise nach Umbrien bekommen? Die Region Umbrien ist im ganzen Jahr interessant. Mehr Infos zum Klima und Wetter in Assisi beziehungsweise Umbrien finden sich im Folgenden.
Shopping in Umbrien.
Direktverkäufe, bunte Märkte, Outlets oder Veranstaltungen - Umbrien hat viel zu bieten. In allen größeren Ortschaften kann man gut shoppen gehen. Lokale Produkte sind dabei etwas ganz Besonderes.
Erdbebengefahr.
Im Südosten der Provinz Assisi mit den Sybillinischen Bergen kann es zu Erdbeben kommen. Das sollte einem nicht vom Reisen abhalten. Mit ein paar Verhaltenstipps bist du bestens für den Fall der Fälle gewappnet.
Für die Reise
Unterkunft: Agriturismo Tipps und Adressen: Camping in Italien Hinkommen: Flughäfen Italien