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Geschichte Italien

Kurz gefasst: Ein Streifzug durch viele Jahrtausende von der Steinzeit über das römische Reich bis zur Neuzeit oder auch die Machtzentren des Mittelalters in Florenz und Genua oder den Faschismus in Italien.

Geschichte Italien

Kurz gefasst: Ein Streifzug durch viele Jahrtausende von der Steinzeit über das römische Reich bis zur Neuzeit oder auch die Machtzentren des Mittelalters in Florenz und Genua oder den Faschismus in Italien.

Geschichte Italien

Kurz gefasst: Ein Streifzug durch viele Jahrtausende von der Steinzeit über das römische Reich bis zur Neuzeit oder auch die Machtzentren des Mittelalters in Florenz und Genua oder den Faschismus in Italien.


Die Geschichte Italiens ist als Kurzfassung schwer darstellbar. Das heutige Italien hat eine bewegte Historie - von der ersten Besiedlung bis hin zur riesigen Ausdehnung des römischen Reiches oder die Entwicklung großer Macht und kulturellen Reichtums im Mittelalter. Die neuere Geschichte Italiens wird von Besetzungen durch andere Länder in Europa sowie durch Kriege und den Faschismus gekennzeichnet. Dabei gibt es keine einfache gesamtitalienische Geschichte, denn die heutigen Regionen Italiens haben sich im Verlauf der Geschichte sehr unterschiedlich entwickelt. Eines jedoch steht fest: Kaum ein anderes Land hat so viele Zeitzeugnisse vorzuweisen. Historische Stätten von der Frühgeschichte bis heute finden sich im ganzen Land und kein anderes Land hat so viele UNSECSO-Welterbestätten wie Italien.

Frühgeschichte Italiens

Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit in Italien: 2,6 Millonen Jahre vor Christus bis ca. 400 vor Christus.

Frühe Besiedlung Italiens

Eine Besiedlung Italiens mit Menschen geht weit zurück. Bereits vor etwa 1,3 Millionen Jahren gab es nachweislich erste Menschen auf dem Gebiet des heutigen Italiens. Jagd, Fischfang und das Sammeln waren die Existenzgrundlagen und auch das Feuer spielte eine erhebliche Rolle in der Entwicklung. Während man davon ausgeht, dass die ersten Völlker Nomaden waren, ist etwa ab dem Jahr 6.000 vor Christus eine Besiedlung mit Dörfern nachgewiesen und es bildeten sich einzelne Völker heraus. Insbesondere auf Sardinien finden sich zahlreiche Überreste früher Kulturen in Form von so genannten Feengräbern (Domus de Janas). Im archäologischen Museum in Cagliari (Sardinien) lassen sich sehr viele Gegenstände aus der frühen Geschichte des Landes bewundern.

Übergang zur Antike

Bevor das römische Reich sich ausbreiten konnte, wurde Italien von unterschiedlichen Völkern bewohnt: Ligurer, Veneter, Etrusker, Picender, Umbrer, Latiner, Osker, Massapier und Griechen. Auch die Griechen und Karthager (heugies Tunesien) besiedelten Italien insbesondere im Süden. Es kam darüber hinaus zu Konflikten zwischen griechischen Kolonien und und den Kolonien der Karthager. Alle diese Völker gingen im weiteren Verlauf im römischen Reich auf. Die ursprünglichen Kulturen wurden durch die Romanisierung der Gebiete und Völker durch das antike Rom ausgelöscht.

Magna Graecia

Insbesondere ab dem 8. Jahrhundert breiteten sich die Griechen in Süditalien aus. Das Gebiet ist noch heute als Magna Graecia (Großgriechenland) bekannt. Zur Magna Graecia gehörte vor allem das heutige Sizilien, das auch erst spät romanisiert wurde und auf dem sich noch heute griechische Sprachinseln finden. Zahlreiche Ortsnamen erinnern auch heute noch an die griechische Vergangenheit Süditaliens wie etwa Syrakus. Aber auch Teile des heutigen Kampaniens, der Region Basilikata, Kalabriens und Apuliens waren vom antiken Griechenland besiedelt. Kleinere Siedlungen gab es auch in Ancona im mittleren Italien und auf Sardinien.

Bedeutende Grabungsstätten mit Ruinen und anderen Überresten wie etwa gut erhaltene Tempel des antiken Griechenlands finden sich in Metapont (Basilikata) und bei den archäologischen Stät-ten von Agrigent auf Sizilien. In Kampanien südlich der Stadt Salerno liegt zudem die Ruinenstätte Paestum als Teil des UNESCO Weltkurlturerbes mit eindrucksvollen antiken griechi-schen Tempeln.

Karthager in Italien

Entlang der nordafrikanschen Küste lebten die Karthager auf dem Gebiet des heutigen Tunesiens. Die Karthager – auch Punier genannt – waren eine bedeutende Seemacht am Mittelmeer und auch sie liessen sich im südlichen Italien – vor allem auf Sizilien und auf Sardinien nieder.

Etrusker

Auch die Etrusker auf dem Gebiet der heutigen Toskana, aber auch im heutigen Umbrien sowie in der Region Latium (Rom) werden als wichtige Bevölkerungsgruppe des frühen Italiens be-trachtet und spielten eine große Rolle in der Entwicklung Italiens. Die Etrusker lassen sich etwa auf das Jahr 1.000 vor Christus zurück verfolgen, ab dem Jahr 800 vor Christus bildeten sich Städte im damaligen Etrurien. Die Jahre 500 bis 300 vor Christus werden als die Blütezeit der Etrusker betrachtet. Allerdings gingen die Etrusker in den folgenden Jahrhunderten unter und wurden durch das römische Reich vollständig ausgelöscht. Anatomische Kenntnisse, große Kunstfertigkeit, Nekropolen und andere Dinge zeigen, dass die etruskische Kultur verhältnismässig hoch entwickelt war.

Über die Etrusker kann man sich vor allem im Museo Nazionale Etrusco di Vialla Guilia in Rom sowie im archäolischen Museum in Florenz informieren. Eine bekannte Grabungsstätte findet sich in der südlichen Toskana bei Grosseto im Archäologiepark Roselle mit etruskischer Stadt-mauer und den Überresten einer römischen Stadt. Eine der wichtigsten etruskischen Ruinenstädte findet sich in Vetulonia. Die kleine Ortschaft Chiusi in der Toskana wurde so wie viele andere Orte auch von den Etruskern gegründet. Hier lädt auch das archäologische Museum Museo Nazionale Etrusco di Chiusi mit etruskischen Nekropolen zu einem Besuch ein.

Römisches Reich

Von den Anfängen etwa um 750 vor Christus bis zum Untergang rund um 640 nach Christus.

Auslöschung der Etrusker

Die Übergänge von Etruskern und anderen Völkern hin zum römischen Reich waren fließend. Ausgehend vom Zentrum des römischen Reiches in Rom wurden die Völker Italiens erobert und deren Kultur in weiten Teilen ausgelöscht, indem sie von den Römern romanisiert wurden. Die Anfänge des römischen Reiches werden etwa um 750 vor Christus datiert - der Niedergang dann im Jahr 640 nach Christus.

Die Entwicklung des römischen Reiches

Die Zeit des römischen Reiches wird in mehrere Phasen unterteilt: Die römische Königszeit, die römische Republik, die römische Kaiserzeit und die Spätantike. Insbesondere die römische Kaiserzeit wird als die Glanzzeit des römischen Reiches betrachtet, in der auch viele der erhaltenen Bauwerke, Kunstwerke und Überlieferungen sowie archäologische Fundstücke erhalten geblieben sind. Im Jahr 117 nach Christus erreichte die Weltmacht des römischen Reiches ihre größte Ausdehnung und umfasste ganz West- und Südeuropa, die nordafrikanische Küste sowie die heutige Türkei und Armenien sowie weitere Gebiete.

Zum Ende des römischen Reiches kam es zu einer Teilung in weströmisches Reich (das heutige Italien) und oströmischem Reich auf dem Gebiet der heutigen Türkei und aneren Ländern östlich des heutigen Italiens. Aus der Kultur des antiken Roms ist viel erhalten geblieben - vor allem aber auch die lateinische Sprache, die sich noch vielseitig im hier und jetzt zeigt.


Überreste des antiken Roms finden sich in Italien an vielen Orten. Aber auch Etrusker, Phönizier und andere Völker haben deutliche Spuren hinterlassen.

Untergang des römischen Reiches

Der Untergang des römischen Reiches wird auch als Beginn des Mittelalters in Italien betrachtet. Der Übergang war vor allem durch den Aufstieg des Christentums in Europa geprägt. Während das weströmische Reich auf dem Gebiet des heutigen Italien etwa 476 nach Christus nicht mehr existierte, konnte es sich in den östlichen Gebieten des römischen Reiches noch rund 200 Jahre länger halten.

Frühmittelalter in Italien

Etwa ab dem Jahr 500 bis zum Jahr 1050.

Bewegte Zeiten im frühen Mittelalter

Nach dem Untergang des weströmischen Reiches wurde Italien von mehreren Invasoren heimgesucht: Die Goten, die Langobarden und die Franken zählten dazu. Das noch weiter bestehende oströmische Reich versuchte, das verloren gegangene weströmische Reich (Italien) von Kontantinopel aus zurück zu erobern – allerdings ohne dauerhaften Erfolg. Köngliche Oberherrschaft prägte das frühe Mittelalter ab dem Jahr 951 nach Christus mit Otto I als König Italiens. Er konnte aber nicht das ganze Land unter seiner Herrschaft vereinen.

Im Süden Italiens herrschten Langobarden, Araber und Byzantiner vor. Nur Venedig bildete eine eigenständige Republik. Es bildeten sich immer weiter mächtige Familien im Norden Italiens heraus und auch die Kirche gewann immer mehr an Macht.

Spätmittelalter

Etwa ab dem Jahr 1250 bis zum Jahr 1500.

Glanzzeit des historischen Italiens

Das späte Mittelalter ist eine Glanzzeit des historischen Italiens. Während der Renaissance blühten die Städte Italiens und diese Zeit brachte auch viele große Wissenschaftler und Künstler hervor, deren Werke noch heute von Weltruhm sind.

Die Signorie: Kaufleute übernehmen die Macht

Legendär ist die Entstehung der so genannten Signorie in dieser Zeit: Die Signoria bezeichnet eine Herrschaftsform in Nord- und Mittelitalien, bei der ein starker Mann (Signore) an der Spitze einer Kommune stand, umgeben von einer Versammlung an Entscheidungsträgern, die die Ratsversammlung bildeteten - der Signoria. Der Signore entstammte häufig nicht dem Adel sondern der Oberschicht der jeweiligen Kommune und einige davon sicherten ihre Herrschaft durch eine faktische Erblichkeit des Amtes ab. So gelangten reiche Kaufleute in entscheidende politische Ämter und nahmen großen Einfluss auf die Entwicklung des jeweiligen Gebietes.

Jede der Metropolen schuf eine eigenständige Wirtschaftsmacht, die auf den jeweiligen Gegebenheiten basierte. In Mailand profitierte man beispielsweise von den Handelsrouten über die Alpen, in Genua von der Lage am Meer mit entsprechendem Handel, in Florenz lebte die Textilherstellung auf und auch das Bankenwesen entwickelte sich vor allem in Florenz sehr stark. Genua, Pisa und Venedig wurden zu vorherrschenden Seemächten in Mittelmeerraum. Die Vormacht auf dem Wasser brachte auch Geld in die Kassen, denn Pilger und Kreuzfahrer benötigen die Schiffe ebenfalls als Transportmittel.

Ausnahme: Der Kirchenstaat

Der Kirchenstaat existierte darüber hinaus parallel als eigenständiger Regionalstaat. Dabei unterschied sich der Kirchenstaat außer durch das religiöse Oberhaupt kaum von den anderen Fürstentümern: Er führte Kriege und versuchte sich an weiterem Machtausbau.




Vom Ende der italienischen Vormachtsstellung

Das wirtschaftlich, wissenschaftlich und künstlerisch sehr starke Italien verlor nach der Entdeckung Amerikas an Bedeutung. Die Verlagerung der Seewege durch die Entdeckung Indiens und Amerikas schadete der italienischen Vormachtstellung. Der amerikanische Kontinent wurde zudem vor allem von Spanien und Portugal kolonialisiert. Diese Länder erstarkten im weiteren Verlauf aufgrund der Kolonialisierung und Abbau der Rohstoffvorkommen auf dem amerikanischen Kontinent. Hinzu kam, dass Italien ein fortwährender Kriegsschauplatz wurde. Auch die Bevölkerungszahlen in Italien waren rund um das Jahr 1500 rückläufig.

Frühmoderne / Neuzeit

Inquisition und wirtschaftliche Schwächung

Während zuvor die katholische Kirche das religiöse Geschehen beherrschte, setzte nun die Reformation ein. Protestanten allerdings wurden bekämpft; in Form der Inquisition. Außenposten wie Zypern wurden vom osmanischen Reich eingenommen und so verlor Italien weiter an Macht im Mittelmeerraum. Spanien übernahm die Herrschaft im Süden Italiens, Pestepidemien rund um 1630 bis 1657 in Neapel, Rom, Ligurien und Venetien schwächten die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Italiens zusätzlich.

Kriegsschauplatz fremder Mächte

Im Jahr 1701 gingen Mailand, Neapel und Sardinien im Rahmen des Friedens von Utrecht den Habsburgern und damit Österreich zugesprochen – ganze Regionen wurden aber auch zwischen Spanien, Österreich oder auch Frankreich getauscht oder verkauft. Italien litt unter der Rolle als Kriegsschauplatz zwischen den europäischen Großmächten von 1701 bis 1748 erheblich.

Napoleon in Italien

Im Jahr 1796/97 unterwarf dann Napoleon Bonaparte in seinem Italienfeldzug weite Teile Nord- und Mittelitaliens. Er zwang andere Nationen zur Anerkennung dieser Eroberungen. Bereits 1799 brach die französische Herrschaft aber wieder zusammen; es folgten bewegte Zeiten bis zum Wiener Kongress 1814/1815. Die Lombardei und Venetien wurden Österreich zugeordnet, der Kirchensatt wiederhergestellt, Sardinien wurde Genua zugesprochen, Parma-Piacenza und Modena-Reggio gehörte zu den Habsburgern, das Großherzogtum Toskana wurde neu hergestellt, Neapel und Sizilien wurden zu einem gemeinsamen Königreich zusammen gelegt.

Das Königreich Italien entsteht

So war Italien zum Ende der Neuzeit komplett unter fremden Mächten aufgeteilt. In Italien regte sich Widerstand gegen die Fremdherrschaft anderer Mächte. Es formierten sich Geheimbünde und Gruppieren, die Aufstände anzettelten und Revolutionen antrieben. In den Jahre 1860 bis 1870 schlossen sich die einzelnen Regionen Italiens Sardinien-Piemont oder dem Königreich Italien an bis schließlich das heutige Italien entstand.

Moderne / Neuzeit

Das junge Königreich Italien

Das junge Königreich Italien kämpfte mit wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten. Soziale Veränderungen entstanden auch durch die Industrialisierung, die in Italien teils langsam voran kam. So wanderten in den Jahren 1852 bis bis 1985 rund 29 Millionen Menschen aus Italien aus – im Jahr 1852 war die Auswanderung am stärksten. Die USA, Argentinien und Brasilien waren Hauptziele der frühen Auswanderer. Die Industrialisierung und der Ausbau der Infrastruktur ge-lang im Norden Italiens, der Süden dagegen wurde eher von Großgrundbesitzern und Landwirt-schaft geprägt. Das entstehende Gefälle ist noch heute in Italien relevant.

Erster und zweiter Weltkrieg sowie Faschismus in Italien

Es folgte der erste Weltkrieg, aus dem sich Italien zunächst heraushalten wollte. Zu Kampfhandlungen kam es aber dann vor allem im Gebiet rund um den Fluss Isonzo und in den Alpenregionen im Trentino gar nicht weit vom Gardasee entfernt – gegen Österreich-Ungarn. Der Faschimus in Italien nahm in dieser Zeit ebenfalls seinen Anfang und prägte den zweiten Weltkrieg in Italien mit.

Italien heute

Das moderne Italien: Gründung der Republik

Nach dem Faschismus in Italien kam es zu einer Volksabstimmung über die zukünftige Staatsform Italiens. 54,3 % der Bevölkerung gaben dabei ihre Stimme für die Gründung einer Republik ab und so wurde das moderne Italien geboren. In den Folgejahren wurde Italien zu den Mitbegründern der NATO, des Europarates und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Die katholische Volkspartei Democrazia Cristiana war bis zum Jahr 1993 wichtigste Partei Italiens.

Wirtschaftswunder und Tourismus

Der Tourismus nach Italien – vor allem aus Deutschland – entwickelte sich in den Nachkriegsjahren kräftig, das Wirtschaftswunder derJahre 1951 bis 1961 beschränkte sich in Italien aber dennoch wesentlich auf den Norden des Landes. Allerdings: Extreme Armut im Süden Italiens verschwand zwar, dennoch wanderten nun viele Italiener nach Österreich, Deutschland und in die Schweiz aus. Seit den 90er Jahren ist Italien auch zum Zuwandererland geworden – aus Rumänien, Albanien, Marokko, China und aus der Ukraine kommen die Zuwanderer Italiens hauptsächlich.

Geschichte in Italien live erleben

Im Vergleich zu anderen Ländern Europas zeigt Italien heute ein besonders historisches Gesicht: Nirgendwo sonst finden sich so viele UNESCO-Welterbestätten wie in Italien. Auch an Naturschutzgebieten und Stränden, historischen Innenstädten und Ortskernen mangelt es im Land nicht. Die bewegte Geschichte des Landes zeigt sich heute in diesen zahlreichen Kulturstätten und auch Museen.

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