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Römisches Reich

Die Römer von den Anfängen bis zum Untergang: Römische Königszeit, römische Republik, römische Kaiserzeit, Spätantike und Untergang des römischen Reiches.

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Römisches Reich

Die Römer von den Anfängen bis zum Untergang: Römische Königszeit, römische Republik, römische Kaiserzeit, Spätantike und Untergang des römischen Reiches.

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Römisches Reich

Die Römer von den Anfängen bis zum Untergang: Römische Königszeit, römische Republik, römische Kaiserzeit, Spätantike und Untergang des römischen Reiches.

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Das römische Reich war eine der größten Hochkulturen der Antike. Von seinen Anfängen rund um 750 vor Christus bis zu seinem finalen Niedergang im Jahr 640 nach Christus währte es rund 900 Jahre lang. Die Zeit des römischen Reiches wird dabei in mehrere Phasen unterteilt: Die römische Königszeit, die römische Republik, die römische Kaiserzeit und die Spätantike. Insbesondere die römische Kaiserzeit wird als die Glanzzeit des römischen Reiches betrachtet, in der auch viele der erhaltenen Bauwerke, Kunstwerke und Überlieferungen sowie archäologische Fundstücke erhalten geblieben sind. Das römische Reich war eine Weltmacht, die im Jahr 117 nach Christus ihre größte Ausdehnung erreichte und fast ganz West- und Südeuropa umfasste, die Nordafrikanische Küste sowie Gebiete in Richtung Osten mit der heutigen Türkei und Armenien. Der gesamte Mittelmeerraum war Bestandteil des römischen Reiches, das zu seinem Ende hin in ein weströmisches und ein oströmisches Reich zerfiel. Aus der Kultur des antiken Roms ist viel erhalten geblieben - vor allem aber auch die lateinische Sprache, die sich noch vielseitig im hier und jetzt zeigt.

Römische Königszeit

Von etwa 750 vor Christus bis 500 vor Christus

Vor den Römern: Die Etrusker

Wann genau das römische Reich seinen Anfang nahm, ist nicht gesichert. Betrachtet man die Gründung Roms als den Beginn des römischen Reiches, so beginnt die Geschichte etwa im Jahr 750 vor Christus zunächst mit einer Besiedlung der Etrusker im späteren Rom.

Die Sage will es, dass die Stadt Rom durch die Brüder Romulus und Remus gegründet wurde, die Kinder des Gottes Mars waren. Die beiden wurden als Kinder am Fluss Tiber ausgesetzt, aber von einer Wölfin gefunden und gesäugt, später sollen sie bei einem Hirten aufgewachsen sein. Über die Stadtmauer der von ihnen gegründeten Stadt gerieten sie in Streit und Romulus erschlug seinen Bruder Remus. So soll die Gründung angeblich im Jahr 753 erfolgt sein. Selbstverständlich war das aber anders.

Entgegen der Legende wurde Rom wohl aus mehreren kleineren Siedlungen gegründet, die zusammenwuchsen und so zu einer Stadt entlang der Hügel Roms wurden. Zu Beginn der Geschichte waren es Etrusker, die die Stadt Rom begründeten. Etwa 250 Jahre lang herrschten mehrere Könige, woraus sich auch der Begriff der Königszeit ableitet. Ab dem Jahr 500 vor Christus kam es zum Sturz etruskischer Herrscher in Rom durch die Römer und zu einer Eroberung Etruriens durch Rom. Die eroberten Städte schlossen Bündnisverträge mit den Römern ab. Etwa im Jahr 90 vor Christus erlangten die Etrusker auch römische Bürgerrechte. Die etruskische Kultur wurden von den Römern ausgelöscht.

Römische Republik

von etwa 500 vor Christus bis 27 vor Christus

Frühe römische Republik

Vermutlich entstand die römische Republik rund um das Jahr 450 vor Christus. Auf Basis von Überlieferungen ist bekannt, dass etwa rund um dieses Jahr das Zwölftafelgesetz entstand. Dabei handelte es sich um eine Sammlung an Gesetzen, die in zwölf bronzenen Tafeln auf dem Forum Romanum ausgestellt wurde. Die Römer schufen zu Beginn der römischen Republik den römischen Senat – eine Adelsversammlung. Es gab aber auch mehrere Volksversammlungen (Comitia), die in Fragen von Kriegen sowie in der Rechtsprechung eine bedeutende Rolle spielten.

Das Gesellschaftssystem: Patrizier und Plebejer

Im Verlauf der frühen römischen Republik entwickelte sich auch das römische Gesellschaftssystem mit den Patriziern als Oberschicht. Dem standen die Plebejer gegenüber – Handwerker, Händler oder Bauern, die nicht der Oberschicht angehörten und auch nur beschränkte politische Rechte hatten. Auch das Sklaventum war verbreitet, allerdings hatten Sklaven keine Rechte. Die Plebejer konnten nach sozialen Konflikten im frühen römischen Reich etwa ab dem Jahr 370 vor Christus auch in die Oberschicht aufsteigen, was aber selten geschah. Die neue Führungsschicht nach den Konflikten mit Plebejern nannte sich Nobilität und fortan konnten nur noch Menschen aufgrund “besonderer Verdienste” in die politische Führung des römischen Reiches aufsteigen.

Kriege: Die Ausdehnung des römischen Reiches

Die frühe römische Republik begann ab dem 5. Jahrhundert vor Christus auch seine Ausdehnung – zunächst in Mittelitalien. Die ursprüngliche Bevölkerung der Etrusker wurde in diesem Rahmen von den Römern schrittweise ausgelöscht. Im Rahmen der Latinerkriege eroberten die römischen Heerscharen die heutige Region Latium. Aber auch die Samniten im heutigen Kampanien wurden im Rahmen der Samnitenkriege in den Jahre 343 bis 290 verdrängt.

Nach und nach nahm das römische Reich die gesamte Apenninen-Halbinsel ein – inklusive des Südens, der zuvor unter griechischer Herrschaft stand. Aus der Eroberung des Südens entstanden Konflikte mit dem nordafrikanischen Kontinent und dem damaligen Karthago – heute in Tunesien gelegen. So kam es dann zu den Punischen Kriegen, bei denen die Römer in den Jahren 264 bis 201 vor Christus Karthago erorberten und so ihre Vormachtsstellung im westlichen Mittelmeer ausbauten und sicherten. Teil des zweiten punischen Krieges ist auch der karthagisch Heerführer Hannibal, der über das südliche Gallien (heute Südfrankreich) die Alpen überquerte und mehrere römische Armeen vernichtete. Hannibal wurde dennoch im Jahr 202 vor Christus vom römischen Feldherr Scipio besiegt. Weitere Kriege folgten und so bauten die Römer das römische Reich weiter in Richtung Osten – nach Griechenland sowie Mazedonien, aber auch nach Ägypten und in weitere Gebiete aus.

Die Romanisierung der eroberten Gebiete erfolgte durch die Vergabe der römischen Bürgerrechte, durch das Schließen zahlreicher Allianzen und durch die Bildung römischer Außenposten sowie Kolonien und Bündnisse.

Übergang zur Kaiserzeit

vom 2. Jahrhundert vor Christus bis 44 vor Christus

Innenpolitische Probleme im römischen Reich

Ab dem 2. Jahrhundert vor Christus kämpfte das römische Reich dann mit innenpolitischen Schwierigkeiten. Der Zufluss vieler Sklaven aus den eroberten Gebieten schuf eine harte Konkurrenz gegenüber den Arbeitskräften (Plebejer) innerhalb des römischen Reiches und auch die Aufteilung von Ländereien wurde zum Gegenstand von Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Trotz Reformbemühungen konnten die Konflikte zwischen Adelsschicht und Plebejern sowie Kleinbauern nicht gelöst werden. Es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die in einem blutigen Bürgerkrieg mündeten. Nach außen hin gelang dennoch eine weitere Ausdehung des römischen Reiches. Das Imperium Romanum – das römische Reich - entstand aus dieser Situation.

Julius Cäsar

Der Feldherr und Staatsmann Gaius Ilulius Caesar (Julius Cäsar) konnte den westlichen Teil des römischen Reiches unter Kontrolle bringen und schlug im Jahr 48 vor Christus seinen ehemaligen Verbündeten Gaeus Pompeius Magnus in Griechenland. Pompeius wurde ermordet und Julius Cäsar trieb mit weiteren Feldzügen in der gesamten römischen Republik seinen Siegeszug gegen die Republikaner voran. Er eroberte zudem in den Jahren 58 bis 51 vor Christus im gallischen Krieg ganz Gallien – das heutige Frankreich bis an den Rhein, der die Grenze des römischen Reiches darstellte. Im Jahr 46 führte er den Julianischen Kalender ein. 45 vor Christus wurde Julius Cäsar dann zum Diktator auf Lebenszeit ernannt. Seine Dikatur währte aber nicht lange: Marcus Iunius Brutus (kurz: Brutus) und Gaius Cassius Longinus ermordeten Cäsar kurze Zeit später im Jahr 44 vor Christus.

Römische Kaiserzeit

von 27 vor Christus bis 284/285

Octavian als römischer Herrscher

Die Ermordung Cäsars brachte keine Ruhe ins römische Reich zurück. Vielmehr kam es erneut zum Bürgerkrieg und zu Schlachten rund um die Herrschaft in Rom. Octavian ging daraus siegreich gegen über Brutus und weitere Feldherren hervor. Er besiegte zudem im Jarh 31 vor Christus das ägyptische Reich mit der Herrscherin Kleopatra und ihrem römischen Verbündeten Marcus Antonius. So wurde der gesamte Mittelmeerraum zum römischen Reich – zum Mare nostrum (unser Meer). Das Imperium Romanum war geboren. Octavian liess die alte republikanische Verfassung zwar wieder in Kraft treten, sicherte sich aber alle wichtigen Ämter. Die Verfassung wurde angepasst, es entstand das Prinzipat mit Octavian als 'erstem Bürger des Staates' oder auch dem ersten Herrscher der römischen Kaiserzeit im Jahre 27 vor Christus.

Öffnung der Gesellschaft

Die römische Kaiserzeit brachte auch gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Man öffnete sich und nunmehr war auch der Aufstieg in gehobene Gesellschaftsschichten möglich. Ritter konnten ernannt werden und auch in den Provinzen Italiens konnten Bürger aufsteigen – sogar aus dem verhältnismässig niedrigen Stand der Plebejer.

Kaiser Augustus und die Pax Romana

Mit dem Ehrennamen Kaiser Augustus ging Octavian in die Weltgeschichte ein und leitete auch die Pax Romana oder auch Pax Augusta ein. Die Pax Romana ist eine verhältnismässig friedliche Zeit mit kleineren Aufständen und Auseinandersetzungen im römischen Reich, die rund 250 Jahre andauern sollte. Die voran gegangenen Bürgerkriege hatten schwere Schäden im römischen Reich angerichtet. Der weitestgehende Frieden brachte Wohlstand und auch eine Blütezeit der Kunst und Kultur. Vergil, Horaz, Ovid oder Geschichtsschreiber wie Tutus Livus und Architekten wie Vitruv gingen daraus hervor. Das Pantheon in Rom ist eines der Gebäude, die am besten aus dieser Zeit erhalten sind. Der Wohlstand zeigte sich beispielsweise auch in der Verwendung von Marmor statt einfacheren Materialien. Das Augustusmausoleum im Rom wurde 29 vor Christus von Augustus selbst als Grabstätte errichtet. In Rom lässt sich auch die Ara Pacis Augustae (lateinisch „Altar des Friedens des Augustus“) an die Piazza Augusto aus dem Jahre 9 vor Christus bewundern.

Weitere römische Kaiser

In den Jahren bis 284 nach Christus wurde das römische Reich von zahlreichen römischen Kaisern regiert, die Dynastien zuzuordnen waren. Auf Augustus folgten Tiberius mit einer der längsten Alleinherrschaften im römischen Reich, Calicula, Claudius und Nero. Kaiser Nero ging mit gnadenloser Verfolgung der laut Tacitus verhassten Christen in die Reihe der Machthaber in Rom ein. Nero förderte insbesondere die Kunst, die Naturwissenschaften, die Geographie und den Handel und schuf die Nutzung öffentlicher Auftritte als Staatsoberhaupt. Er begang im Jahr 68 Selbstmord.

Hohe Kaiserzeit: Glanzzeit des römischen Reiches

Die hohe Kaiserzeit des römischen Reiches wird allgemein als Glanzzeit des römischen Imperiums eingeordnet. Vespasian, Titus, Domitian, Trajan und Hadrian sowie Mark Aurel (162 bis 180 nach Christus) sind weitere große Namen in der Liste der Herrscher des römischen Reiches zu dieser Zeit. Allerdings: Bereits unter Mark Aurel kam es zu ersten Problemen in Form von Auseinandersetzungen mit germanischen Stämmen und dem Partherreich (heutiger Iran).

Machtzentren: Die Foren des römischen Reiches

Die Trajanssäule zu Ehren des Kaisers Trajan ist eine Siegessäule in Rom und eines der bekanntesten römischen Bauwerke aus dem Jahr 112/113 nach Christus. Sie stellt Szenen aus den Drakerkriegen dar. Die detailreichen Reliefdarstellungen auf der Säule sowie die Konstruktion der Säule mit hohlem Innenraum und Wendeltreppe ist auch ein Zeugnis für die Baukunst und Kunstfertigkeit der römischen Architekten und Künstler. Die Säule ist Bestandteil des Trajansforums – eines der am besten erhaltenen Foren Roms. Ein Forum war im römischen Reich ein Platz – ein Zentrum für politische, juristische, wirtschaftliche oder religiöse Aktivitäten wie Gerichtsverhandlungen, Märkte, Tempel und Versammlungen. Das zentrale Forum Romanum in Rom war der Mittelpunkt und das unumstrittene Machtzentrum des römischen Reiches.

Das römische Reich als Weltmacht

Rund um das Jahr 150 erreichte das römische Reich auch seine größte Ausdehnung mit der nordafrikanischen Küste, der heutigen Türkei, Armenien, Syrien, Ägypten, Belgien, Griechenland, Spanien, Frankreich, weiten Teilen Großbritanniens und weiteren heutigen Ländern - Italien und Rom als Machtzentrum.

Spätantike

von 284/285 bis ins 6./7. Jahrhundert

Das Christentum auf dem Vormarsch

Der Übergang in die Spätantike erfolgte mit der Thronbesteigung des Kaisers Diokletian im Jahr 284 nach Christus. Das Christentum hatte sich schon in den vergangenen rund 250 Jahren stark ausgebreitet und Verfolgungen waren unter Claudius, Nero, Domitian, Trajan und anderen Kaisern geschehen. Aber insbesondere unter Kaiser Diokletian kam es zu den schärsften, aber auch zu den letzten Verfolgungen.

Zuvor hatte Konstantin der Große (Flavius Valerius Konstantinus) die konstantinische Wende auf den Weg gebracht. Darunter versteht man die religiöse Wendezeit hin zum Christentum, bei der sich Konstantin der Große zum christlichen Glauben fand. Das römische Reich (Imperium Romanum) wandelte sich zum christlichen römischen Reich (Imperium Romanum Christianum). Konstantin der Große machte die Stadt Konstantinopel – das heutige Instanbul – zu seinem Hauptsitz und damit auch zur Hautpstadt.

Zerfall des römischen Reiches

Im Jahr 393 nach Christus wurde von Kaiser Theodosius das Christentum als offizielle Religion im römischen Reich eingeführt. Gleichsam war Theodosius der letzte römische Kaiser, der das gesamte römische Reich regierte.

Im Jahr 395 zerfiel das römische Reich in zwei Teile. Die Aufteilung in einen westlichen und einen östlichen Teil ist heute als die Reichsteilung bekannt. Dabei blieb aber das römische Bürgerrecht (civitas Romana) in beiden Hälften erhalten. Das weströmische Reich und das oströmische Reich wurden als Teile des römischen Reiches betrachtet, das also nach wie vor existierte - wenn auch geteilt.

Untergang des römischen Reiches

640 nach Christus und folgende Jahre

Untergang des Weströmischen Reiches

Das oströmische Reiche entwickelte sich verhältnismässig stabil und konnte sich behaupten. Dagegen ging das weströmische Reich langsam unter: Bürgerkrieg, das Vordringen der Hunnen, Verlust der der Kontrolle über die westlichen Provinzen, Verluste von Gebieten durch Eroberungen germanischer Stämme (Vandalen, Franken und Goten) in Europa und Afrika, eine marode Verwaltung, ungenügende Finanzen zur Sicherung der Außengrenzen waren einige der Gründe für den Niedergang des weströmischen Reiches. Im Jahr 476 setzte dann der germanische Heermeister Odoaker den amtierenden römischen Kaiser Romulus Augustulus ab – das Ende des weströmischen Reiches war gekommen. Das oströmische Reich dagegen war noch intakt und konnte zunächst sogar Teile des des Westens zurückerobern, aber diese nicht halten.

Untergang des Oströmischen Reiches

Das Ende des oströmischen Reiches ergab sich aus religiösen Streitigkeiten im oströmischen Reich, hoher Steuerlast und unzufriedener Bürger sowie Eroberungen und aus einem verheerenden Angriff der islamischen Araber, bei denen Syrien und Afrika vor allem mit dem reichen Ägypten verloren gingen. Der letzte Kaiser des römischen Reiches – Herakleios legte den Titel des Kaisers des römischen Reiches “Imperator” freiwillig ab, machte griechisch zur Amtssprache und leitete damit den Übergang zum byzantinischen Reich ein. Das Jahr 640 wird daher als endgültiger Niedergang des römischen Reiches und als Beginn des Mittelalters betrachtet – auch wenn das byzantinische Reich nach wie vor offiziell bis zum Jahr 1453 das Oströmische Reich unter der Regierung der Stadt Konstantinopel war. Die Kultur und römische Tradition wurde aber mit Herakleios aufgegeben. Die Nachfolge der Kaisertradition im Westen trat Karl der Große mit seiner Krönung im Jahr 800 in Rom an.

Neues und altes Machtzentrum: Rom

Durch eine Schenkung aus den Ländereien des Bischofs in Rom entstand ab dem Jahr 756 der Kirchenstaat - auch Status Pontificius genannt. Es handelte sich dabei um einen Verbund aus mehrere Staaten, der sich im Verlauf des Mittelalters immer weiter ausbreitete - teilweise auch bis nach Frankreich. Die Macht der Kirche und des Kirchenstaates war groß und so blieb Rom als bestimmtende Stadt in Europa erhalten.

Der Kirchenstaat bestand bis zum Jahr 1870 und endete mit der Eingliederung in das Königreich Italien. Die heutige Vatikanstadt wird als Nachfolgestaat des einst sehr machtvollen Kirchenstaates betrachtet. Auch wenn die Kultur des römischen Reiches in weiten Teilen untergegangen war, sollte Rom also weiterhin eine bedeutende Rolle in der Geschichte Italiens spielen.

Auf den Spuren des römischen Reiches

Grabungsstätten und antike römische Städte

Die Kultur des römischen Reiches lässt sich an vielen Orten nachvollziehen – vor allem natürlich in Italien. Auf den Spuren der Römer sind vor allem die Städte Pompeji und Herculaneum nahe Neapel interessant. Bei einem Vulkanausbruch des Versuv im Jahr 79 wurden beide Orte unter Asche und in Lavamassen begraben. Dabei wurde das Leben der wohlhabenden Stadt Pompeji konserviert, mitsamt Baslikika, Bädern, Theater, Jupitertempel, Forum, römischen Villen, Gipsabdrücken der verstorbenen Römer und mehr.

Auch Paestum im Süden der Region Kampanien gehört zu den bedeutenden Grabungsstätten Italiens. In Rom entdeckt man ebenfalls zahlreiche Hinterlassenschaften der Römer: Das Forum Romanum, das Pantheon, die Katakomben Roms, das Kolosseum und mehr ziehen einem in den Bann längst vergangener Zeiten. Vor den Toren der Stadt Rom liegt zudem der Archäologiepark Ostia Antica.

Auch die Arena in Verona, die antike Stadt Nora auf Sardinien, die Hadriansvilla in Tivoli nahe Rom und noch viele weitere Grabungen erzählen vom römischen Reich.

Religion, Kunst und Kultur im römischen Reich

Kunst und Kultur der Römer

Kunst und Kultur im römischen Reich waren stark von den Vorbildern Griechenlands geprägt. Insbesondere während der römischen Kaiserzeit entwickelten sich diese auf allerhöchstes Niveau: Wandmalereien, Mosaike, Statuen und Säulen sowie viele naturalistische Darstellungen prägten den Stil in der Kunst und Architektur. Auch die Gebäude des antiken Roms waren eindrucksvoll und die Kunstfertigkeit der Römer konnte erst viele hundert Jahre nach dem Untergang des römischen Reiches erneut erreicht werden. Tempel für unterschiedliche Gottheiten, Theater, Bäder, Villen für die wohlhabende Bevölkerung, Tavernen und Freudenhäuser oder auch Bewässerungssysteme in Form von Aquädukten sowie Kanalisationen, Gemeinschaftstoiletten (Latrinen), Fußboden- als auch Wandheizungen mit Heißluft (Hypokaustum) in den Thermen - die Römer wussten das Leben zu geniessen und in gemeinschaftlichen Einrichtungen miteinander zu teilen. Die Sprache der Römer war weitestgehend das Latein, das auch heute noch die Grundlage vieler Sprachen bildet.

Götter der Römer: Die Religion

Die römischen Gottheiten basierten auf Gottheiten, die es bereits zuvor in der griechischen Antike gegeben hatte. Dargestellt wurden sie wie Menschen: Jupiter (Zeus in der griechischen Antike), Juno, Neptun, Minerva, Mars, Venus, Apollo, Diana, Vulcanus, Vesta (bzw. später Bacchus), Merkur und Ceres waren die wichtigsten der römischen Götter denen auch Tempel gewidment waren. Der Gott Mars als Kriegsgottheit war Namensgeber für das Marsfeld in Rom - ein Truppenübungsplatz in der anitken Stadt, die sonst als Weide genutzt wurde. Das römische Reich allerdings duldete auch andere Religionen - lediglich die Beziehung zum Christentum und Judentum war viele Jahrhunderte lang sehr angespannt. Darüber hinaus gab es noch viele weitere römische Gottheiten, Geisterwesen und Personifikationen wie es die Figur der Libertas, der Justitia oder der Fortuna.

Brot und Spiele: Gladiatorenkämpfe, Tierhetze und Wagenrennen

Panem et circenses heißt eigentlich "Brot und Wagenrennen", bei uns hat sich aber die Übersetzung "Brot und Spiele" etabliert. Geprägt wurde diese Floskel vom römischen Dichter Juvenal. In Juvenals Werk wird zum Ausdruck gebracht, dass sich das Volk im römischen Reich durch Brot und Spiele von anderen Dingen ablenken ließ. Es heißt, in Rom wurde zu den Veranstaltungen in der großen Arena Getreide kostenlos verteilt, aus dem man Brot backen konnte. Auch die Spiele kosteten keinen Eintritt. Es handelte sich dabei auch um eine geschickte Methode, die Gemüter zu besänftigen, eine Möglichkeit zum "Luft ablassen" und damit von anderen Problemen im römischen Reich abzulenken. Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen fanden in den Arenen des römischen Reiches statt. Für Wagenrennen dagegen gab es den Circus Maximus in Rom und das Hippodrom in Konstantinopel. Die Tradition der Wagenrennen mit Streitwagen bestand schon vorher bei den Griechen und Etruskern.

Sklaventum im römischen Reich

Sklaven: An der Tagesordnung

Das Sklaventum war im römischen Reich an der Tagesordnung. Zunächst beschränkte sich dieses auf die Schuldsklaverei, bei der zahlungsunfähige Schuldner zu Sklaven werden. Mit immer mehr Eroberungen durch die Römer verlor diese Form der Sklaverei aber an Bedeutung und Kriegsgefangene aus den eroberten Regionen nahmen den Platz der Sklaven ein. Das römische Heer nahm so viele Sklaven gefangen, dass deren große Masse sogar das wirtschaftliche System gefährdete - die Bauern und einfachere Leute fanden keine Arbeit mehr. Im Verlauf der Jahrhunderte stellt sich eine entscheidende Frage: Wie viele Menschen wurden im römischen Reich versklavt? Genauere Daten gibt es hierzu nicht, man geht aber davon aus, dass es mindestens 1 bis 1,5 Millionen Sklaven waren.

Unmenschlichkeit der Sklaverei

Eigene Rechte hatten Sklaven nicht, sie waren nach römischem Recht nicht einmal Personen, sondern Handelsware. Misshandlungen durch körperliche Übergriffe wie Vergewaltigungen, gewalttätige Strafen, Kastrationen oder Folterungen waren keine Seltenheit. Der Herr des Hauses, dem Sklaven gehörten (Dominus) konnte tun, wie ihm beliebte. Insofern waren die individuellen Lebensumstände von den Besitzern der Sklaven abhängig.

Freilassungen aus der Sklaverei im römischen Reich

Freilassungen von Sklaven waren zwar möglich, es gab sie aber eher selten. Oft waren sie - wenn überhaupt - an Verträge gekoppelt, bei denen ein Sklave oder eine Sklavin eine Gegenleistung für die Freilassung erbringen musste. Römische Sklaven konnten sich auch freikaufen, indem sie entsprechende Gewinne erwirtschafteten und sich damit ein Pekulium (eine Art Entlassungsgeld) verdienten. Diese Möglichkeit wurde als Belohnung oder Motivation für gute Arbeit durch Sklaven betrachtet und war allerbestens dazu geeignet, Sklaven noch mehr auszunutzen als dies ohnehin der Fall war.

Aufgaben der römischen Sklaven

Arbeiten auf dem Feld in der Landwirtschaft, Haussklaven (Kochen, Putzen, Waschen, Dienen und Unterhalten waren ihre Aufgaben), Arbeiten im öffentlichen Dienst, unfreiwilliger Einsatz als Gladiatoren und Wagenlenkerk, Straßenbau und der Bau von Gebäuden, Hafenarbeiten, Transportarbeiten, Arbeiten in Bergwerken und viele andere Tätigkeiten gehörten zu denen, die von Sklaven ausgeführt wurden. Soldaten gehörten zu einer der wenigen Berufsgruppen, für die Sklaven nicht vorgesehen waren - man erachtete sie als unwürdig.

Auf dem Blut der Sklaven gebaut

Der Handel, das Transportwesen, der Straßenbau oder auch die Errichtung monumentaler Bauwerke im römischen Reich erscheinen weniger glorreich, wenn man bedenkt, dass die Macht der Römer auch durch das Leben von Millionen rechteloser Menschen ermöglicht wurde. Alleine das Kolosseum in Rom wird in Verbindung mit 40.00 bis 60.000 Sklaven gebracht, die die Steinblöcke von Tivoli nach Rom schaffen mussten. Jeder einzelne war etwa 5 Tonnen schwer - etwa 50.000 Wagenladungen mussten transportiert werden und auch der Bau selbst wurde mit Hilfe von Sklaven bewältigt. Unfälle, Todesfälle, Krankheiten - die Arbeitsbedingungen für Sklaven waren aus heutiger Sicht unmenschlich, genauso wie deren Versklavung an sich bereits ein Akt der Unmenschlichkeit ist. Im alten Rom aber war die Sklaverei normal.

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Entertainment: Brot und Spiele
Antikes Rom: Römische Götter
Hauptstadt: Rom