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Mittlere Toskana rund um Livorno und Pisa

Orte der Ruhe und Erholung abseits des Massentourismus: Entlang von Flüssen und in den Hügeln der Region findet sich noch die ursprüngliche Toskana.

Mittlere Toskana rund um Livorno und Pisa

Orte der Ruhe und Erholung abseits des Massentourismus: Entlang von Flüssen und in den Hügeln der Region findet sich noch die ursprüngliche Toskana.

Mittlere Toskana rund um Livorno und Pisa

Orte der Ruhe und Erholung abseits des Massentourismus: Entlang von Flüssen und in den Hügeln der Region findet sich noch die ursprüngliche Toskana.


Er hat wohl weltweite Berühmtheit: Der schiefe Turm in Pisa. Livorno spielt dagegen als Hafenstadt eine bedeutende Rolle im Tourismus. Doch neben Renaissance-Highlights und stark frequentierten Sehenswürdigkeiten oder übervollen Stränden während der Hauptsaison haben die umgebenen Provinzen Livorno und Pisa viel abseits des Massentourismus zu bieten. Ungeahnte Schönheit findet sich in den typisch toskanischen Hügellandschaften der Gegend, echtes Italien in kleinen Dörfern und Bergen und auch an der Küste gibt es weniger stark frequentierte Orte. Mit diesen Geheimtipps für die mittlere Toskana bist du bestens gerüstet. Ruhig ist es vor allem natürlich in der Vor- und Nachsaison, wenn ausserhalb der Sommerferienzeit viele Landstriche kaum Besucher haben.

Vicopisano

Monte Pisano

Nicht weit von Pisa entfernt erhebt sich ein kleiner Gebirgszug, der etwa bis 1.000 Meter hinauf geht. Wandern, In den tieferen Lagen finden sich Olivenhaine und Weinberge. Weiter oben liegen ausgedehnte Wälder mit Buchen, Eichen, Korkeichen, Kastanien und Kiefern.

Neben Sträuchern und Kräutern kann man in den Monti Pisani auch bis zu 50 unterschiedliche Orchideenarten bewundern, die vor allem im Frühjahr – zwischen März und April – blühen. Eisvogle, Fuchs, Eule, Stachelschwein, Marder, Spechte und zahlreiche andere Tiere leben hier ausserdem.

Klettern oder Mountainbiken – im Gebirgszug finden sich zahlreiche Outdoor-Möglichkeiten. Der etwa 20 km breite Gebirgszug wird von zahlreichen Wanderwegen und kleineren Straßen sowie MTB-Trails durchzogen. Im Rahmen einer Tour zum Monte Pisano kann man zudem wunderbare kleine Ortschaften entdecken: Calci, San Guiliano Terme, Vicopisano und Buti sind dabei besonders schön. Hinzu kommen kleinere Dörfer wie beispielsweise Agnano, die sehr italienisch und reizvoll anmuten.

Von Pisa aus zieht sich verhältnismässig groß das Tal Val Graziosa in den Gebirgszug hinein. Die Ortschaft Calci ist nahe der Stadt Pisa und verbindet die kulturellen Highlights der großen Stadt mit der Natur der Monti Pisani. Dabei hat sich Calci seinen toskanischen Dorfcharakter bewahrt, mit engen Gassen und der Klosterkomplex Certosa di Pisa. Von Calci aus ist ein direkter Zugang in die Monti Pisani möglich. San Guiliano Terme ist bekannt für die Thermalbäder Bagni di Pisa.

Lavendelfelder-Santa-Luce

Typisch Toskanische Hügellandschaft und Lavendelfelder

Pomaia, Santa Luce, das schöne Orciano Pisano, Lavendelfelder und eine pittoreske typisch toskanische Hügellandschaft in warmen Farben und mit weiten Blicken – das verspricht der Landstrich südlich der Regionshauptstadt Pisa. Während Siena weitaus bekannter für schöne Hügellandschaften ist, findet sich hier Ähnliches – nur ruhiger und beschaulicher.

Santa Luce ist für Lavendelfelder bekannt, die hier ihren Durft verströmen und die Landschaft ins Lila des Lavendels tauchen. Ein kleines Naturschutzgebiet am See Lago Santa Luce ist ideal für Vogelbeobachtungen und kleinere Spaziergänge. Pomaia dagegen hat etwas ganz Besonderes vorzuweisen: Eines der größten tibetischen Kloster in der westlichen Welt. Darüber hinaus geniesst man von Pomaia einen weiten Blick über die Hügellandschaft mit dem See Lago Santa Luce.

Inmitten der traumhaften schönen Landschaft und sanft kurviger Straßen und Wege liegt auch Orciano Pisano mit einer Kirche aus dem 15ten Jahrhundert entlang der Weinstraße Colline Pisane. Hinter den Ortschaften erhebt sich eine weitere Hügelkette, die wenig bekannt ist. Wälder, Wasserfälle, Felsen bei den Masso di Montalone, einsame und sehr romantische Anwesen, weite Blicke bis zum Meer vom Poggio Pianacce von Castellina Marittima aus schaffen Abstand von Alltagshektik und Stress.

Nicht weit entfernt liegt zudem vor der Küste Vada, das für karibisch blaues Wasser bekannt ist. Ursprung der weissen Strände sind nahe liegende Industrieanlagen mit der Verarbeitung von Kalk. Vada wird viel besucht und nur ausserhalb der Hauptsaison einigermassen ruhig.

Val-di-Cecina

Volterra, noch mehr Hügel und das Val di Cecina

Beim hübschen Montieri in der südlichen Toskana entspringt der Fluss Cecina. Er fliesst durch die Colline Metallifere, durch Casole d'Elsa bei Siena und verläuft dann weiter über Castelnuovo di Val di Cecina, Guardistallo, Montecatini Val di Cecina, Montescudaio, Pomarance sowie Montegemoli und die Stadt Volterra bis zur Mündung in Cecina. Ausnahmslos alle genannten Ortschaften entlang des Flusses Cecina sind sehenswert – mit mittelalterlichen Dorfkernen, alten Kirchlein, Blicken in die Landschaft und zahlreichen Wandermöglichkeiten. Auch Querceto bezaubert und sollte unbedingt mit in die Reiseplanung aufgenommen werden.

Volterra ist mit historischem Stadtkern und zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Palazzo die Priori, einer etruskischen Stadtmauer, alten Stadttoren, archäologischem Museum, den Ruinen eines römischen Theaters und vielen mehr auf jeden Fall einen Besuch wert. Ein Geheimtipp allerdings ist Volterra schon lange nicht mehr. Als wichtiger Ort aus der sehr bekannten Bücher- und Filmreihe Twilight von Stephenie Meyer zieht es zahlreiche Fans der Bücher und Filme in die eindrucksvolle Kulisse Volterras. Weniger bekannt dagegen ist das Hügelland rund um Volterra. Dünn besiedelt entdeckst du beispielswesei auf dem Weg von Volterra in das hübsche Montecatini Val di Cecina die Landschaft und Natur der Gegend.

Bis hin zur Küste ist das Tal gespickt mit schönen Flecken, bis letztlich Cecina selbst mit Stränden und dem Schutzgebiet Riserva naturale Tomboli di Cecina direkt entlang der Küste aufwartet. Gar nicht weit entfernt liegt hinter der Küste auch das charmante und kaum bekannte Bibbona mit weiten Sandstränden in Marina di Bibbona. Rund um Bibbona finden sich mehrere kleinere Naturschutzgebiete wie das Riserva Natural di Caselli, der Aussichtspunkt Macchia della Magone oder das Riserva Natuale Bibbona. In direkter Nähe geht es dann noch zum Dorf Bolgheri, das vor allem durch den Weinbei äusserst bekannt ist. Auf dem Weg von Volterra nach Cecina lohnt sich auch ein Blick auf Casale Marittimo, das in einer erhöhten Lage mit historischem Ortskern den Geist der Toskana und Italiens verkörpert.

Castelnuovo-d-Elsa

Von Florenz bis Pisa: Entlang des Arno

Von Florenz bis Pisa fliesst der Strom des Arno, bis er sich schliesslich bei Marina di Pisa ins Meer ergiesst. Der Flussverlauf bis weiter ins Landesinnere ist im Beitrag rund um das Hinterland der Toskana beschrieben. Eine Reise entlang der Gewässer lohnt sich. Montelupe Fiorentino, die Stadt Empoli, San Miniato und San Miniato Basso, Cigoli, Castelfranco di Sotto, Montefalcone mit dem Naturschutzgebiet Riserva Statale Montefalcone Pontedera mit Flusspfad und Naturlandschaft Parco dei Salici oder Montopoli sind beispielsweise erwähnenswerte Ziele und Stationen entlang des Weges. Den Weg kannst du im Übrigen auch mit dem Fahrrad zurücklegen, denn entlang des Flusses führt ein Radweg.

Auch etwas weiter entfernt vom Ufer des Flusses finden sich weitere Möglichkeiten: Castelfiorentino liegt im Val d'Elsa in malerischer Landschaft und am Fernwanderweg Via Francigena. Wichtigste Sehenswürdigkeit in Castelfiorentino ist die Städtische Kunstsammlung mit zwei Freskenzyklen des Künstlers Benozzo Gozzoli. Aber auch die Museumskirche Santa Verdiana im Ortskern beherbergt wertvolle Kunstwerke wie etwa die Madonna mit dem Kind von Cimabue. Wer hierher kommt, sollte auch das nahe gelegene kleine Castelnuvo d'Elsa nicht verpassen.

Direkt neben dem Fluss liegen nördlich zudem die Monti Pisani, der bereits weiter oben auf dieser Seite beschrieben sind. Südlich dagegen findet sich eine weitere kleine Gebirgskette, in der die kleine Ortschaft Palaia inmitten toskanischer Wälder liegt. Die verlassene Ortschaft Toiano ist ein Highlight für Lost-Places Fans. Das Geisterdorf hat nur eine einzige Straße, der morbide Charme des mittelalterlichen Ortskernes jedoch beeindruckt dennoch.

Arno

Radweg entlang des Flusses Arno

Der Weitradweg Ciclovia dell'Arno führt begeisterte Radfahrer von der Küste vor Pisa (Marina di Pisa) quer durch die Toskana – über Empoli, Florenz bis nach Poppi und in die Berge des Apennin. Arezzo liegt zwar nicht direkt auf der Route, kann aber einem kleinen Umweg von etwa 10 Kilometern ebenfalls mit angefahren werden. Insgesamt radelst du hier auf 216 Kilometern entlang des Flusses. Eine Karte findest du bei Bikemap: Radweg Ciclovia dell'Arno.

Auf den Spuren der Etrusker

Begeisterte Wanderer (aber auch Radfahrer) können auf dem Fernweg Cammino D'Etruria entlang der Spuren der Etrusker wandern. Die Route führt über 200 Kilometer weit durch die Toskana. In der mittleren Toskana ist die Strecke von Pisa nach Volterra und vor dort weiter nach Chiusi empfehlenswert. Der Weg führt durch viele der hier beschriebenen Ortschaften und Landschaften, führt in schöne Dörfer, zu Museen, Nekropolen und anderen Einblicken in die einst so hoch entwickelte etruskische Kultur.

Populonia

Populonia und Baratti

Bevor die Römer Italien und weite Teile Europas eroberten, wurde die Toskana von den Etruskern bevölkert. Im Süden der Provinz Livorno – bevor es in die südliche Toskana geht, liegt direkt am Meer der Archäologiepark Baratti und Populonia. Er gehört zur Stadt Piombino und zeigt das antike Populonia, eine etruskische Stadt. Neben zahlreichen Grabstätten (Nekropolen) zeigt vor allem die Akropolis von Populonia, dass die etruskische Kultur hochentwickelt war. Überreste von Tempeln und Häusern, Mosaiken sowie ein Archäologisches Museum in Piombino geben Einblicke in die etruskische Kultur.

Von der Ruinenstadt Populonia geniesst man zudem herrliche Blicke auf das strahlende Blau des Mittelmeeres mit dem Golf von Baratti. Hier stürzen Klippen steil ins Meer und wer etwas Zeit hat, geniesst auch die Bucht Buca delle Fate ganz in der Nähe. Im Ortsteil Il Reciso liegt ein Parkplatz von dem aus man einen Spaiergang unternehmen kann.

Die Stadt Piombino ist vor allem für die Überfahrt zur Insel Elba bekannt – hier staren die Fähren. Wer das Museum besucht, landet ohnehin direkt an der Küstenlinie Piombinos direkt vor der Altstadt. Ein Rundgang bietet sich dementsprechend an. Eine sonnige Uferpromenade führt oberhalb der Klippen Piombinos vor der Altstadt entlang und erlaubt atemberaubende Blicke. Gleich dahinter findet sich die kleine Altstadt, die mit Gassen Restaurants und schattigen Fleckchen, Markisen und kleinen Ladengeschäften sowie einigen Sehenswürdigkeiten zu einem Besuch einlädt. Rundum bietet der Golf von Baratti darüber hinaus schöne Sandstrände wie etwa den Strand Pontedoro. Weiter südlich und im Landesinneren finden sich in der südlichen Toskana zahlreiche wenig touristische Orte, die du erkunden kannst – beispielsweise Massa Marittima, Monterotondo Marittimo, Montieri Roccotederighi, Roccastrase und die schöne Stadt Suvereto beispielsweise.

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Für die Reise

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Gut zu Wissen:

Die Region: Toskana
Die Provinz: Pisa
Die Provinz: Livorno
Alternative: Südliche Toskana
Alternative: Hinterland der Toskana