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Begriffe rund um italienische Weine

Mit ein wenig Weinkunde über italienische Weine liest sich das Etikett der Weinflaschen aus Italien oder in Italien gleich ganz anders. Was bedeutend Begriffe wie DOC, DOCG, IGT, Superiore, Riserva und mehr? Hier gibt es Antworten.

Weinflaschen-und-Weintrauben

Begriffe rund um italienische Weine

Mit ein wenig Weinkunde über italienische Weine liest sich das Etikett der Weinflaschen aus Italien oder in Italien gleich ganz anders. Was bedeutend Begriffe wie DOC, DOCG, IGT, Superiore, Riserva und mehr? Hier gibt es Antworten.

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Mit ein wenig Weinkunde über italienische Weine liest sich das Etikett der Weinflaschen aus Italien oder in Italien gleich ganz anders. Was bedeutend Begriffe wie DOC, DOCG, IGT, Superiore, Riserva und mehr? Hier gibt es Antworten.

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Beim Weinkauf empfiehlt es sich, einige Begriffe aus der Weinwelt Italiens zu verstehen. Keine Sorge, es ist gar nicht schwierig, das zu lernen. Antworten auf Fragen wie 'Was bedeutet IGT', 'Was heisst DOCG?' oder auch 'Was ist unter DOC zu verstehen?' helfen beim ersten Einstieg in die Weinkunde Italiens. Vor allem gibt das Etikett im Wesentlichen Auskunft über Qualitätskriterien italienischer Weine und der Herkunft des Weines. Welche Qualitätskriterien und Begriffe von Bedeutung sind, das findet sich im Folgenden.

Qualitätskriterien für italienische Weine

Die Qualität eines Weines zu erkennen, das ist gar nicht einfach. Bei der Auswahl helfen verschiedene Bezeichnungen. Allerdings: Ein Wein der höchsten Qualitätsstufe kann gegebenenfalls einfach nicht 'Dein Ding' sein, während Dir ein einfacherer Wein deutlich besser schmeckt. Es kommt hinzu, dass in Italien einige Weine ein einzelnes Kriterium für eine hohe Qualitätsstufe nicht erfüllen können, trotzdem aber hervorragende Weine sind. Wer ein wenig tiefer eintauchen will, kann vor der Reise einen Weinführer kaufen – für Italien ist das Werk 'Gambero Rosso' die richtige Wahl. Alternativ bleibt nichts anders übrig, als sich einfach vor Ort an den Weinen der Region zu versuchen. Gerade für allererste Käufe sind die Güte- und Qualitätssiegel aber ein guter Anhaltspunkt für die Frage, welchen Wein man kaufen sollte. Dabei sind vor allem die Abkürzungen DOCG, DOC, DOP und IGT besonders wichtig.

Weine / Tafelweine (VdT)

Weine mit dieser Bezeichnung müssen keine genauen Herkunftsangaben haben. Die alte Bezeichnung hiess Tafelwein (Vino da Tavola - VdT), die neue Bezeichnung aufgrund von EU-Verordnungen lautet schlicht 'Wein'. Auf dem Etikett in Italien finden sich folgende Bezeichnungen: Vino, Vino da Tavola, Vino de Mesa – ohne Zusatz von IGT, DOC oder DOCG sowie DOP. Einfache Tafelweine in Italien müssen nicht schlecht sein, obwohl sie keine besonderen Qualitätskriterien erfüllen müssen. In sehr touristischen Gebieten ist etwas Vorsicht geboten – in weniger touristischen Regionen kann man in den meisten Restaurants ohne Bedenken einfach den 'Wein des Hauses' (Vino da Casa) bestellen und bekommt dann einen solchen Tafelwein. Ob es sich um einen Weißwein oder einen Rotwein handelt ist dabei unerheblich. Beim Bestellen muss man aber selbstverständlich sagen, ob man einen roten Hauswein (Vino da Casa Bianco) oder einen roten Hauswein will (Vino da Casa Rosso).

IGT-Weine (oder: IGP-Weine)

IGT steht für 'Indicazione Geografica Tipica'. Diese Bezeichnung ist in Italien die niedrigste Stufe im Qualitätssystem und entspricht einem Landwein. Seit einer Weinmarktreform der EU heisst diese Qualitätsstufe nun eigentlich IGP 'Indicazione Geografica Protetta', die alte Bezeichnung IGT darf aber weiterhin benutzt werden. Da diese nach wie vor sehr gebräuchlich ist, werden die meisten Weine noch immer mit dem alten Qualitätssystem Italiens eingestuft und bezeichnet. Es gibt hervorragende Weine dieser Qualitätsstufe, die lediglich den Sprung zu einer höheren Qualitätsbezeichnung nicht geschafft haben. Bekannt dafür sind beispielsweise sogenannte Supertoskaner.

DOC-Weine (oder: DOP-Weine)

DOC steht für 'Denominazione di Origine Controllata' – eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung. Der Begriff DOC steht für die zweithöchste Stufe der Weinqualität aus oder in Italien. Eigentlich ist der Begriff DOC veraltet, denn seit 2009 heisst es nach dem Willen der EU nun DOP (Denominazione di Origine Protetta). Der Begriff DOC darf aber weiter verwendet werden und ist nach wie vor üblich. DOC-Weine müssen bestimmten qualitativen Vorgaben entsprechen und aus einem klar definierten Gebiet stammen. Die qualitativ hochwertigen Weine werden im Restaurant in der Regel in der Flasche verkauft, und nicht als offener Wein im Glas.

DOCG-Weine (oder: DOP-Weine)

DOCG steht für 'Denominazione di Origine Controllata e Garantita' – eine kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung. Die Einstufung eines Weines in Italien als DOCG-Wein ist die höchte Qualitätsstufe des Qualitätssytems. Auch diese Bezeichnung ist eigentlich seit der EU-Reform hinfällig und kann als DOP bezeichnet werden. Dennoch ist aber die Abkürzung DOCG nach wie vor erlaubt und gängig. Wie auch die DOC-Weine müssen die DOCG-Weine bestimmten Vorgaben entsprechen – also aus einem bestimmten Gebiet stammen und strenge Qualitätskriterien bezüglich des Anbaus, des Ausbaus, desErtrages sowie der Lese erfüllen. Die qualitativ hochwertigen Weine werden im Restaurant in der Regel in der Flasche verkauft, nicht als offener Wein im Glas. Wer für zuhause oder Freunde und die Familie einen hochwertigen Wein kaufen will und sich nicht im Detail auskennt, sollte einfach nach der Qualitätsstufe DOCG-Ausschau halten, es ist ein garantiert guter Wein.

Riserva

Was genau heisst es, wenn 'Riserva' auf dem Etikett einer Weinflasche aus Italien steht? Wir gehen dieser Frage auf die Spur: Die DOC- und DOCG-Weine sind diejenigen mit der besten Qualität in Italien. Allerdings sagt das nichts über die Lagerzeit der Weine aus. Je länger ein Wein gelagert war, desto besser ist in der Regel auch die Qualität – das gilt vor allem für Rotweine. Die Bezeichnung 'Riserva' besagt, dass der Wein zwischen 2 und 4 Jahren in Flaschen oder Fässern gelagert war. Insbesondere bei Rotweinen spielt der Ausbau in Holzfässern eine enorme Rolle und beeinflusst den Geschmack sehr intensiv. Riserva ist also eine Zusatzbezeichnung, die ebenfalls Auskunft über die Qualität eines Weines gibt. Die Bezeichnung Riserva ist übrigens nur für DOC- und DOCG-Weine zulässig.

Superiore, Classico und Metodo Classico

Der Begriff Superiore darf auf dem Etikett stehen, wenn einzelne Qualitätskriterien übererfüllt werden. Classico dagegen steht auf dem Etikett, wenn der Wein aus einem traditionellen Weinbaugebiet kommt. Dazu gehören etwa Chianti Classico, Soave Classico, Valpolicella Classico, Bardolino Classico und weitere. Vorsicht, die 'Metodo Classico' steht für Schaumweine, die ihre Zweitgärung in der Falsche absolvieren. Diese Metodo Classico bringt edle Schaumweine (Spumante) hervor und nur ein sehr kleiner Anteil der italienschen Produzenten verwendet diese. Beim Kauf eines Schaumweines ist also auch das ein Qualitätskriterium.

Der Jahrgang eines Weines

Auf dem Etikett steht in der Regel auch, aus welchem Jahr ein Wein ist - einfach als Jahreszahl. Doch: Wie wichtig ist der Jahrgang für einen Wein? Eine Beurteilung auf Basis des Jahrgangs ist für Einsteiger in Sachen italienische Weine (und auch anderswo) sehr schwierig. Denn: Ob ein Wein aus einem guten Jahrgang kommt, hängt vom regionalen Klima ab und je nach Anbaugebiet oder genauer Lage kann das sehr unterschiedlich ausfallen.

Viele Kriterien wirken sich hier auf die Qualität eines Weines aus: Wenn es während der Ernte regnet, kann das zum Qualitätsproblem werden, obwohl der Sommer gut war. Die Weinblüte und das Wetter zu diesem Zeitpunkt wirkt sich ebenfalls auf die Qualität aus. Einige Weine werden sogar besonders gut, wenn es oft regnet weil der Boden in Steillagen das Wasser bei warmen Temperaturen eher schlecht hält. Gerade die großen Produzenten aber wissen sich zu helfen und bauen ihre Weine so an, dass es eigentlich keine richtig schlechten Jahrgänge gibt. Bestenfalls gibt es einige Jahrgänge, die besonders gut gelingen. Vor allem in Süditalien gibt es eher geringe Wetterschwankungen, hier ist die Qualität verhältnismässig gleich bleibend.

Relativ frühreife Sorten wie Pinot Grigio, Pinot Bianco, Cardonnay oder auch Pinot Noir sind nicht ganz so stark abhängig vom Wetter. Da sie bereits Anfang September geerntet werden, ist das Zeitfenster für die Ernte relativ groß. Bei spätreifen Sorten wie Sangiovese, Merlot oder Nebbiolo dagegen gibt es zwischen Ende September und Anfang/Mitte Oktober nicht sonderlich viele zeitliche Spielräume. Die Rebsorten, die spät gelesen werden, bringen in der Regel komplexere und feinere Weine hervor.

Spätlese in Italien

Eine Spätlese wird in Italien als 'Vendemmia Tardiva' bezeichnet, das steht aber nur manchmal auf dem Etikett. Aus der Spätlese ergeben sich süsse Dessertweine, beispielsweise aus den Reben Malvasia oder Moscato und der seltenen Rebe Picolit Bianco. Ein solcher Wein hat aufgrund der späten Lese und der entsprechend hohen Qualität seinen Preis, ist aber ein Hochgenuss auch für anderweitige Weinmuffel und hat rein gar nichts mit billigen süssen Obstweinen gemeinsam.

Passito, Spumante und Frizzante

Ein Spumante in Italien ist ein Schaumwein, in der Regel Sekt mit Weißweinsorten. Beim Begriff Frizzante dagegen handelt es sich um einen Perlwein, wie beim Prosecco. Der Perlwein unterscheidet sich durch wesentlich weniger Kohlensäure und Perleffekte als beim Spumante. Ein Frizzante eignet sich wenig zum Aufbewahren, die Kohlensäure verfliegt schneller als beim Spumante. Die Bezeichnung Passito bezieht sich auf einen süssen Wein, ein Likörwein. Dieser wird aus stark getrockeneten Trauben (rosiniert) hergestellt und damit ist der Passito ein so genannter Strohwein (die Trauben werden auf Strohmatten getrocknet). Im Ausnahmefall ist ein Passito allerdings auch trocken und nicht süss.


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Reisezeit: Klima Italien
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