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Kolosseum

Das Kolosseum in Rom: Monumentales Bauwerk des antiken Roms seit dem Jahr 80 nach Christus. Geschichte, Aufbau und Hintergründe.

Kolosseum

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Das Kolosseum in Rom: Monumentales Bauwerk des antiken Roms seit dem Jahr 80 nach Christus. Geschichte, Aufbau und Hintergründe.

Kolosseum

Kolosseum

Das Kolosseum in Rom: Monumentales Bauwerk des antiken Roms seit dem Jahr 80 nach Christus. Geschichte, Aufbau und Hintergründe.

Kolosseum

Das Kolosseum, eines der bekanntesten Monumente der Welt, steht seit dem Jahr 80 n. Chr in der italienischen Hauptstadt Rom. Es wurde zu Zeiten des römischen Reiches von Kaiser Titus Flavius Vespasianus erbaut und es war dem römischen Kriegsgott Mars geweiht. Das Kolosseum ist ein bedeutender Teil der Geschichte des römischen Imperiums, welches zum Vergnügen der Bürger Roms hier Gladiatorenkämpfe oder Kämpfe gegen wilde Tiere, nachgestellte Schlachten in der mit Wasser gefüllten Arena und ähnliche Spektakel organisierte. Unter der Arena des Kolosseums befanden sich zahlreiche Gänge und Räume, die für die Unterbringung der Gladiatoren und der wilden Tiere vorgesehen waren, die über eine Reihe von Aufzügen und Aufgängen in die Mitte der Arena gebracht werden konnten.

Die Anfänge des Kolosseums

Baubeginn unter Kaiser Titus Flavius Vespasianus

Das Kolosseum wurde in einem Tal zwischen den Hügeln Palatin, Esquilin und Caelius erbaut, nachdem ein See tin diesem Tal trockengelegt wurde. Mit dem Bau des Amphitheaters, das heute besser als das Kolosseum bekannt ist, wurde um 70 n. Chr. unter Kaiser Vespasian (lateinisch: Titus Flavius Vespasianus, 17. November 9 bis 23. Juni 79) begonnen. Flavius betrat den Thron im Jahr 69 nach einer Phase der Instabilität mit 4 Herrschern in Rom in nur einem Jahr nach dem Tod Neros.

Kaiser Vespasian gilt auch als Begründer der flavischen Dynastie und so wird das Kolosseum auch als das flavische Amphitheater bezeichnet. Der antike Name des Kolosseums lautet dementsprechend Amphitheatrum Novum oder Amphitheatrum Flavium. Das monumentale Ampitheater galt als "Wiedergutmachungsmaßnahme" gegen die Politik des "Tyrannen" Nero, der das zuvor öffentliche Land für seine eigenen Zwecke genutzt hatte. Er weihte das Amphitheater im Jahr 79 kurz vor seinem Tod ein - damals noch mit nur zwei Stockwerken.

Brot und Spiele im Kolosseum

Das Kolosseum und die Politk im alten Rom

Panem et circenses heißt eigentlich "Brot und Wagenrennen", bei uns hat sich aber die Übersetzung "Brot und Spiele" etabliert. Geprägt wurde diese Floskel vom römischen Dichter Juvenal. In Juvenals Werk wird zum Ausdruck gebracht, dass sich das Volk im römischen Reich durch Brot und Spiele von anderen Dingen ablenken ließ. Es heißt, in Rom wurde zu den Veranstaltungen in der großen Arena Getreide kostenlos verteilt, aus dem man Brot backen konnte. Auch die Spiele kosteten keinen Eintritt. Zudem wurden die Veranstaltungen in den Arenen des römischen Reiches auch für politische Botschaften benutzt - Unterhaltung und Politik durchmischten sich.

Das römische Reich hatte zum Zeitpunkt der Erbauung der Arena mehrere blutige Aufstände und Bürgerkriege hinter sich gebracht. Der Bau des Kolosseum und die dort stattfindenden Spiele waren also eine geschickte Methode, die Gemüter zu besänftigen, eine Möglichkeit zum "Luft ablassen" zu schaffen, großzügig zu erscheinen und damit von anderen Problemen im römischen Reich abzulenken. Der Wendepunkt des römischen Reiches von einer starken und aufstrebenden Macht hin zum Verfall ließ sich aber dennoch nicht verhindern.

Die Erweiterung des Kolosseums

100 Tage Spiele

Vespasians Sohn Titus liess das Kolosseum um das dritte und vierte Stockwerk erweitern und im Jahre 80 wurde die Fertigstellung mit 100 Tagen Spiele ein. Die Geschichtsschreiber Rom überlieferten, dass während dieser 100 Tage zur Einweihung des flavischen Amphitheaters 9000 Tiere ums Leben kamen. Zahlreiche Gladiatoren liessen während der Festlichkeiten selbstverständlich ebenfalls ihr Leben. Der zweite Sohn Vespasians - Kaiser Domitian - liess erneut erhebliche Veränderungen vornehmen. Neben anderen baulichen Veränderungen schuf er vor allem das Untergeschoß der riesigen Arena. Danach konnten keine Seeschlachten im Kolosseum mehr dargestellt werden.

Erste Restaurierungen gab es unter Antoninus Pius. Im Jahr 217 stürzten die oberen Stockwerke aufgrund eines Brandes ein, so dass das Kolosseum in den Jahren 217 bis 222 für die Wiederherstellung geschlossen werden musste. Die Spiele wurden während dieser Jahre in den Circus Maximus (eine Arena für Wagenrennen) in Rom verlegt.

Rund um das Kolosseum

Wie groß ist das Kolosseum?

Selbstverständlich gab es im römischen Reich weitere Arenen und Amphitheater. Das Kolosseum allerdings ist das größte dieser Bauwerke aus der Römerzeit. Hier fand sich Platz für 50.000 bis 87.000 Zuschauer. Seit dem Jahr 1980 ist das Kolosseum auch Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Grundriss des Gebäudes bildet eine Ellipse mit einem Umfang von 527 m. Das Kolosseum ist 187,5 und 156,5 m lang und breit. Der Innenraum der Arena misst 86 × 54 m und hat eine Fläche von 3.357 m². Seine heutige Höhe beträgt 48,5 m, ursprünglich war es aber 52 m hoch. Die Bereiche im Kolosseum waren nach gesellschaftlichen Klassen eingeteilt. Wer nah an der Arena saß war von hohem Rang.

Was gehörte noch zum Kolosseum?

Rund um das Gebäude enstanden weitere Bauwerke, die dem Betrieb der Spiele dienten. Die Ludi waren Gladiatorenschulen und Trainingsplätze für die Gladiatoren und sie waren direkt an das Kolosseum angegliedert. Weiterhin gab es eine Kaserne der Matrosenabteilung der römischen Flotte, Lagerräume für Waffen und Ausrüstung sowie ein Sanatorium zur Behandlung von Kampfwunden und ein Spoliarum, an dem die Überreste von Gladiatoren, die im Kampf gestorben waren, behandelt wurden.

Wie wurde das Kolosseum gebaut?

Angesichts des Alters dieses Gebäudes und der damaligen Zeit kann man das Kolosseum fast als Wunder bezeichnen. Schwere Geräte für den Bau wie wir sie heute kennen, gab es selbstverständlich noch nicht. Aber: Im antiken Rom war das Sklaventum stark verbreitet. Im Zusammenhang mit dem Kolosseum schätzt man heute, dass etwa 40.000 bis 60.000 Sklaven an dessen Entstehung beteiligt waren. Die schweren Steinquader mussten abgebaut und bearbeite werden. Das geschah in Tivoli, etwa 40 Kilometer vom Kolosseum entfernt. Der Transport der Steine, die ungefähr fünf Tonnen schwer waren und anderen Baumaterials in großen Mengen war ebenfalls Aufgabe der Sklaven – genauso wie Teile der Bauarbeiten. Zehntausende Wagenladungen mit schwerem Material wechselten so den Ort von den Steinbrüchen hin zur monumentalen Arena. Die unmenschlichen Bedinungen für Sklaven im römischen Reich dürften in diesem Zusammenhang viele Menschenleben gekostet haben.

Vom Ende der Gladiatorenkämpfe

Römische Kultur vor dem Untergang

Das Christentum wurde im Jahr 393 von Kaiser Theodosius als offizielle Religion eingeführt. Die Beliebtheit der Gladiatorenspiele fing an zu schwinden, denn die Christen lehnten die blutigen Großereignisse ab. Im Jahr 404 - die Christen gewannen immer mehr Macht in Europa - versuchte der Mönch Telemachus einen Gladiatorenkampf im Kolosseum in Rom zu verhindern. Er verursachte damit einen Aufruhr in der großen Arena und wurde von der bluthungrigen Masse zu Tode gesteinigt. Der damalige Kaiser Honorius verbot die Gladiatorenspiele darauf hin. So gilt das Jahr 404 als das offizielle Ende der Spiele. Vollständig wollte man aber noch nicht auf das Spektakel verzichten und so kam es, dass das Kolosseum ab diesem Zeitpunkt nur noch für Tierhetzen (venationes) verwendet wurde.

Das Kolosseum heute

Tor zur Vergangenheit und der Tourismus

Nach dem 6. Jahrhundert wurde das Bauwerk gar nicht mehr genutzt. Es kam zu mehreren Umnutzungen im Verlauf der Jahrhunderte - als Grabstätte, als Steinbruch und anderes. Im Mittelalter und in darauf folgenden Zeiten wurde das Kolosseum zudem als Quelle für Eisen genutzt, denn die Steinblöcke wurden mit Eisenklammern zusammen gehalten – nicht mit Mörtel. Das Kolosseum hat heute noch viele Löcher aufgrund der entfernten Klammern. Die Nutzung als Steinbruch oder Quelle für Steine – die Steinquader waren als Material auch für andere Bauten geeignet – hatte zur Folge, dass heute noch noch ein Teil des Kolosseums erhalten geblieben ist.

Heute ist das Kolosseum ein wichtiges Symbol des römischen Reiches und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Italiens in Rom. Es erlaubt einen Blick in die Vergangenheit Italiens und in die einstige Vormachtsstellung und Gesellschaft des römischen Reiches. Mit mehr als 7 Millionen Besuchern im Jahr 2018 ist das Kolosseum nach dem Pantheon in Rom das zweithäufigst besuchte historische Bauwerk Italiens. Es ist Teil eines Museumsrundgangs - zusammen mit dem nahe gelegenen Forum Romanum und Palatin (einer der Hügel Roms, der älteste bewohnte Teil der Stadt).

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