Italiens Öffnungspläne im Sommer 2021

21.04.2021 | Die Einschränkungen rund um den Coronavirus in Italien waren in den vergangenen Monaten sehr streng - Reisen waren kaum möglich. Nun öffnet sich das Land langsam wieder.

Italiens Öffnungspläne im Sommer 2021

21.04.2021 | Die Einschränkungen rund um den Coronavirus in Italien waren in den vergangenen Monaten sehr streng - Reisen waren kaum möglich. Nun öffnet sich das Land langsam wieder.

Italiens Öffnungspläne im Sommer 2021

21.04.2021 | Die Einschränkungen rund um den Coronavirus in Italien waren in den vergangenen Monaten sehr streng - Reisen waren kaum möglich. Nun öffnet sich das Land langsam wieder.


Nach einem langen Winter und Frühjahr mit zweiter und dritter Coronawelle plant Italien nun wieder Öffnungen. Restaurants, Schwimmbäder und andere Einrichtungen sollen im Verlauf des Mai und Juni sowie Juli wieder geöffnet werden. Harte Einschränkungen der Reisefreiheit innerhalb Italiens sollen ebenfalls nun fallen. Die Regelungen setzen dabei auch auf fortschreitende Impfungen sowie Impfnachweise oder Testnachweise - mit einer grünen Karte oder grünem Pass im Sinne des geplante EU-Ausweises. Die Einteilung in gelbe, orange und rote Zonen bleibt aber, so dass bei entsprechendem Infektionsgeschehen schnell auch wieder Einschränkungen greifen können. Eine zuverlässige Reiseplanung ist damit nach wie vor nicht möglich. Im folgenden finden sich Informationen über den Entwurf, über den heute (am 21.04.21) in Italien final entschieden werden soll. Es herrscht weitestgehend Einigkeit, Änderungen können sich aber dennoch im Verlauf der nächsten Stunden ergeben.

21.04.2021, Andrea-Claudia Delp

Italien hat einen konkreten Plan, um das Land im Verlauf des Sommers schrittweise zu öffnen. Allerdings: Die bereits vorhandene Einteilung in gelbe, orange und rote Zonen wird bestehen bleiben. Die Öffnungen derweil sind weitestgehend den gelben Zonen in Italien vorbehalten. Sofern eine Region als orange oder rote Zone eingestuft wird, ist es vorbei mit vielen Freiheiten wie etwa geöffneten Restaurants oder Strandbädern.

Die Maßnahmen in der neuen Verordnung können im Gegensatz zu bisher nicht durch Maßnahmen der Regionen außer Kraft gesetzt werden. Dies ist nur in schwerwiegenden Ausnahmefällen möglich. Damit schiebt die italienische Regierung Alleingängen einzelner Regionen wie etwa der Region Sardinien einen Riegel vor.

Grüner Pass für Reisen zwischen den Regionen

Lange Monate hatte Italien Reisen innerhalb des Landes verboten – die Einheimischen durften nicht von einer Region in eine andere Region reisen. Diese Regelung wird nun aufgehoben. Freies Reisen für italienische Staatsbürger zwischen den Regionen ist möglich, sofern es sich dabei um gelbe Zonen handelt. Ist eine Reise geplant, bei der das Reiseziel oder der Startort der Reise in einer orangen oder roten Zone liegt, muss einer der folgenden Fälle nachgewiesen werden:

  • Vollständige Impfung, nicht älter als 6 Monate. Der Nachweis erfolgt über die Gesundheitseinrichtung, die die Impfung vorgenommen hat.
  • Negativer Coronatest, nicht älter als 48 Stunden. Ausgestellt wird der Nachweis in diesem Fall von der testenden Gesundheitseinrichtung oder Apotheke.
  • Durchlebte Coronainfektion (geheilt), nicht länger her als 6 Monate. Der Nachweis erfolgt für Geheilte durch ein Krankenhaus, Arzt oder Kinderarzt.

Aus wichtigen Gründen wie die Arbeit oder aus gesundheitlichen Gründen darf selbstverständlich nach wie vor frei in Italien gereist werden. Dazu gehört auch die Einreise im Rahmen eines Todesfalles in der Familie vor Ort. Die Selbsterklärung (Autocertificazione) ist dafür aber stets mitzuführen.

EU-Impfausweise und Einreise nach Italien

Der Nachweis einer Impfung, eines negativen Tests oder einer durchlebten Coronainfektion soll in Italien mit Hilfe eines so genannten grünen Passes erfolgen. Der grüne Pass innerhalb Italiens soll ab Ende Juni oder Anfang Juli kommen. Bis dahin ist der Nachweis nur mit den bisher üblichen Papieren möglich.

Der grüne Pass ist ein nationales Vorhaben. Zum gleichen Zeitpunkt (Juni/Juli) ist auch der EU-weite Nachweis einer Impfung mit Hilfe eines solchen Nachweises vorgesehen. Der EU-Nachweis besteht aus einem QR-Code, der auf dem Handy gespeichert wird oder ausgedruckt werden kann. Die App dafür soll am 01.06.2020 fertig sein, bis Juli soll der Nachweis dann voll einsatzfähig werden. Inwieweit die europäische Lösung eine nationale Lösung ablösen wird ist unklar.

Auch der europäische Pass, der fälschlicherweise gerne auch “Impfausweis” genannt wird, soll die gleichen Daten enthalten: Testergebnisse, Impfungen und duchlebte Coronaerkrankungen. Auch wenn diese Schlussfolgerung nicht ganz sicher ist, kann man wohl davon ausgehen, dass für Reisen innerhalb Europas die gleichen Regelungen gelten werden wie innerhalb Italiens – der Nachweis erfolgt dann mit dem EU-Dokument. Bis dahin kann das Fehlen von ausdrücklichen Regelungen zur Einreise in der neuen Dokumentation der italienischen Regierung auf diese Art interpretiert werden:

Bis zur Fertigstellung des europäischen Impfasses in den Monaten Juni/Juli wird ein negativer Test für die Einreise nach Italien benötigt - das gilt ab 01. Mai 2021. Bis zum 30. April 2021 muss eine 5tägige Quarantäne hingekommen werden mit 2maligen negativem Testergebnis (vor der Quarantäne und zum Ende der Quarantäne).

Nach der Fertigstellung der EU-Zertifikates wird die Einreise voraussichtlich mit den gleichen Voraussetzungen wie innerhalb Italiens möglich: Mit negativem Test (nicht älter als 48 Stunden), mit vollständiger Impfung (nicht älter als 6 Monate) oder mit durchlebter Coronainfektion (nicht länger her als 6 Monate).

Da die Regelungen aber nicht 100% klar sind, sollten auch Geimpfte vorsichtshalber einen Test machen und sowohl den Testnachweis als auch einen Impfausweis mit sich führen. Auch die Selbsterklärung (Autocertificatione) sollte zumindest voerst weiterhin mit sich geführt werden: PDF zum Herunterladen und Ausfüllen. Für Sardinien ist zum jetzigen Zeitpunkt nach wie vor die Registrierung via App Sicura Sardegna notwendig.

Die Ausgangssperre in Italien bleibt

Die Ausgangssperre von 22.00 Uhr bis 05.00 Uhr soll bestehen bleiben in Italien – die Uhrzeit wird aber derzeit noch diskutiert. Für viele Touristen ist das unproblematisch, aber in Italien ist es üblich, etwa ab 21.00 Uhr am Abend zum Essen zu gehen. Auf diesem Hintergrund erscheint die Regelung mit geöffneten Restaurants am Abend nicht allzu sinnvoll zu sein, da die Gepflogenheiten in Italien in diesem Fall nur etwa 30 bis 45 Minuten im Restaurant erlauben würden.

Stufe 1 – Ab dem 26. April 21

Mit dem 26. April 2021 kommen in Italien die gelben Zonen zurück. Dies sind Regionen mit niedrigen Fallzahlen und den mildesten Einschränkungen in Italien. Restaurants öffnen ab 26.04.21 in gelben Zonen auch wieder zum Mittag- und Abendessen – allerdings nur zum Verzehr im Freien. Ab 01. Juni dagegen sollen die Restaurants auch wieder am Mittag innen öffnen düfen. Theatern, Konzertsälen, Kinos, Live-Clubs und ähnliche können in gelben Zonen wieder öffnen – allerdings mit einem Mindestabstand von einem Meter und die Kapazität darf nicht mehr als 50% des Maximums betrachen. Die Zahl der Besucher bei Veranstaltungen wird draussen auf 1.000 begrenzt – in Innenräumen auf 500. Geplant sind darüber hinaus auch Veranstaltungen, die nur für Menschen mit dem grünen Pass oder Zertifikat ausgestattet sind.

Stufe 2 – Ab dem 15. Mai 2021

Freibäder, Märkte und Wochenmärkte sowie Einkaufszentren an Feiertagen sollen ab dem 15. Mai wieder öffnen. Der Entwurf sieht außerdem in der gelben Zone zum gleichen Zeitpunkt die Öffnung von Strandbädern, Freibädern, Märkten und Einkaufszentren an Feiertagen vor.

Stufe 3 – Ab dem 01. Juni 2021

Ab dem 1. Juni werden auch Fitnessstudios wieder geöffnet. Zu diesem Zeitpunkt sollen auch größere Sportveranstaltungen wieder möglich sein – in Stadien und Arenen, allerdings mit einer Kapazität von nur 25 % und nicht mehr als 1.000 Zuschauern im Freien und 500 Zuschauern in geschlossenen Räumen. Einen Monat später folgen dann ab dem 1. Juli Messen, Konferenzen und Tagungen sowie Freizeitparks und auch Thermalbäder.

Zweitwohnsitze – Secondo Casa

Die Regelungen für Zweitwohnsitze werden mit der neuen DPCM nicht geändert. Damit sollte eine Einreise zwecks Anreise zum Zweitwohnsitz möglich sein. Bei Mietwohnungen darf der Vertrag nicht nach dem 14. Januar 2021 geschlossen worden sein. Regional gelten Abweichungen, die beispielsweise in roten Zonen oder verstärken orangen Zonen die Einreise zwecks Zweitwohnsitz verbieten. Bitte informieren Sie sich bei den lokalen Behörden, ob eine Einreise in diesem Fall am Zielort erlaubt ist oder nicht.

Kritische Stimmen

Italien ist wirtschaftlich teils nicht sonderlich stark. Viele Menschen kämpfen mit den strengen Einschränkungen; psychisch wie auch wirtschaftlich. Neben der Gastronomie ist zudem vor allem auch der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Land. Insbesondere große Kulturstädte wie Florenz, Pisa, Padua und andere haben großen finanziellen Schaden genommen, denn sie sind von den ausbleibenden Reisen besonders hart betroffen.

Urlaubsplanung: Nur mit Vorsicht

Verständlich sind also die Öffnungspläne und mit Fortschreiten der Impfungen in Europa steigt die Hoffnung auf einen Urlaub: Endlich wieder an den Strand, in die Hügellandschaften und zauberhaften Ortschaften Italiens - das haben Viele für dieses Jahr noch nicht aufgegeben. Kritische Stimmen warnen aber: Die Infektionszahlen in Italien fallen zwar derzeit, sie sind aber noch lange nicht auf dem niedrigen Niveau des Sommers 2020.

Die erneute Notwendigkeit zur Einrichtung von orangen oder roten Zonen in Italien ist jederzeit möglich und kann damit auch kurzfristig die Urlaubspläne vereiteln. Eine sichere Reiseplanung ist also nach wie vor nicht möglich. Wer dennoch reisen will, muss die Entwicklung der Infektionszahlen und die Einrichtung von gelben, orangen oder roten Zonen stets im Blick behalten. Diese werden jeden Freitag für den folgenden Montag festgelegt und finden sich mit regelmässigen Aktualisierungen auf der Corona-Übersichtsseite.

Update 21.04.2021, 20.00 Uhr: Offenbar wurde sich die Regierung Italiens in einigen Punkten wie bei der Ausgangssperre noch nicht vollständig einig. Zwar wurden die Regeln vorerst verabschiedet, es sollen aber weitere Gespräche folgen. Die Ausgangssperre um 22.00 Uhr ist dabei ein wesentlicher strittiger Punkt. Sie wird von der Partei Lega Nord und auch von einigen Regionen in Italien stark kritisiert. Die Regelungen haben insgesamt bis 31. Juli 2021 Gültigkeit; gegebenenfalls gibt es aber noch Änderungen oder Nachbesserungen.

Weitere Informationen:

Mehr zum Thema

Wohin in Italien: Reiseziele Italien
Überblick: Regionen Italien
Kulinarisches: Spezialitäten, Küche Weine
Unterkunft: Anreise, Unterkunft, Mobilität

Für die Reise

Unterkunft: Agriturismo
Tipps und Adressen: Camping in Italien
Hinkommen: Flughäfen Italien
Aktiv: Wandern und Radfahren in Italien

Gut zu Wissen

Infos und News: Coronavirus in Italien