Überlastete Krankenhäuser auf Sardinien und im Latium

Die Fallzahlen im Rahmen der Coronakrise steigen auch auf Sardinien und in der Region Latium mit der Hauptstadt Rom. Jetzt hat die Verbraucherrechteorganisation Codacons Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft eingelegt. Wegen chaotischer Verhältnisse und Überlastung vor Ort.

Überlastete Krankenhäuser auf Sardinien und im Latium

Die Fallzahlen im Rahmen der Coronakrise steigen auch auf Sardinien und in der Region Latium mit der Hauptstadt Rom. Jetzt hat die Verbraucherrechteorganisation Codacons Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft eingelegt. Wegen chaotischer Verhältnisse und Überlastung vor Ort.

Überlastete Krankenhäuser auf Sardinien und im Latium

Die Fallzahlen im Rahmen der Coronakrise steigen auch auf Sardinien und in der Region Latium mit der Hauptstadt Rom. Jetzt hat die Verbraucherrechteorganisation Codacons Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft eingelegt. Wegen chaotischer Verhältnisse und Überlastung vor Ort.


26.10.2020, Andrea-Claudia Delp

Codacons - eine Organisation zum Schutz der Rechte von Verbrauchern und auch Patienten - hat bei den Staatsanwaltschaften Cagliari, Sassari, Nuoro, Oristano und Tempio Pausania eine Beschwerde eingelegt. Die gemeinnützige Organisation Codacons fordert eine Überprüfung der Verwaltung öffentlicher Krankenhäuser, so berichtet die Nachrichtenagentur ANSA. Aber auch bei Codacons selbst ist die Meldung nachzulesen.

Bemängelt wird die aktuelle Lage auf der Insel: Zahlreiche Intensivstationen nähern sich bereits jetzt der Kapazitätsgrenze. Die Notaufnahmen funktionieren nicht mehr, Krankenwagen mit Patienten müssen stundenlang bis zur Aufnahme der Patienten warten. Aus anderen Quellen ist auch bekannt, dass in den Krankenhäusern Sardiniens offenbar auch wichtige andere Operationen verschoben werden. Für die Insel Sardinien ist das besonders dramatisch, denn: Das italienische Festland ist weit entfernt, eine Verlegung von Patienten zur Schaffung freier Kapazitäten in andere Regionen kommt für Sardinien nicht ohne erhebliche Hürden in Betracht.

Codacons bezieht sich bei der Argumentation im Wesentlichen auf die Pläne der italienischen Regierung, Kapazitäten im Gesundheitswesen aufzustocken. Auf Sardinien gab es zu Beginn der Pandemie 134 Intensivbetten. Die Pläne sahen eine Anschaffung von zusätzlichen 102 Intensivbetten vor. Davon wurden lediglich 41 in die Tat im umgesetzt - es fehlen 61 Betten, für die die Gelder aber zur Verfügung gestellt wurden.

Weshalb Codacons ausgerechnet auf Sardinien Beschwerde einreicht, ist unklar. Lediglich Venetien und das Aostatal haben beim geplanten Ausbau die Ziele erreicht. Am dramatischsten ist in dieser Hinsicht die Situation in Umbrien. Dort sollten zu den 70 vorhandenen Intensivbetten weitere 51 kommen. Angeschafft wurde kein Einziges und in Umbrien ist die Auslastung der Kapazitäten aus diesem Grund bereits jetzt besonders hoch - bei immer weiter steigenden Covid-19-Fallzahlen. Darüber hinaus geht aus den Aussagen seitens Codacons hervor, dass die Zielsetzungen im Gesundheitswesen auch vielerorts bei der Neueinstellung von Personal nicht erfüllt wurde.

In einer weiteren Pressemeldung wird von ähnlichen Zuständen in der Region Latium berichtet und auch hier plant Codacons, eine Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft einzureichen oder hat dies bereits getan. Die Rede ist in beiden Fällen von möglichen strafrechtlichen Tatbeständen der unterlassenen Hilfeleistung, Amtsmissbrauch und anderen. Es scheint angesichts dieser Berichte, dass das Gesundheitswesen selbst der größte Patient einiger Regionen ist.

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